Rätsel Racing-Raritäten: VW doch in der Formel 1
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Auflösung aus der letzten Woche: Der Schweizer Clay Regazzoni mit seinem Ferrari 312B2 vor dem March 721-Ford des Schweden Ronnie Peterson. Besonders aufmerksamen Wettbewerbsteilnehmern fiel noch auf, dass an der Seite der Brabham-Ford von Carlos Reutemann zu sehen ist. Das Bild stammt aus dem Grossen Preis von Südafrika 1972 in Kyalami bei Johannesburg.
Der Grund, wieso wir dieses Foto auswählten: Die eher ungewöhnliche breite Schnauze am Ferrari, die nur bei wenigen Gelegenheiten verwendet wurde, dazu der March 721, der eine einzige Enttäuschung war.
Das Rennen endete mit einem Sieg von Denny Hulme (McLaren-Ford, der erste Sieg von McLaren seit 1969) vor Emerson Fittipaldi (Lotus-Ford) und Peter Revson im zweiten McLaren. Einige dieser Fahrer sind mit der Kyalami-Historie eng verwoben: 1973 hatte Regazzoni in Südafrika einen üblen Feuerunfall, Mike Hailwood zerrte ihn todesmutig aus dem brennenden BRM. Der US-Amerikaner Revson starb am 22. März 1974 im Shadow nach einem Aufhängungsdefekt auf der südafrikanischen Rennstrecke.
Der Ferrari von Regazzoni und Team-Leader Jacky Ickx war 1972 eine Wundertüte: Das Auto pendelte zwischen konkurrenzfähig und anfällig. Der Doppelsieg von Ickx und Regazzoni auf dem Nürburgring war das Saison-Highlight. Der Ferrari 312B2 war ein weiter entwickeltes Modell des 1971er Fahrzeugs. Aber trotz verschiedener Versuche, unter anderem mit der breiten Nase, kam das Team nicht so richtig vom Fleck und wurde in der Markenwertung nur Vierter.
Clay Regazzoni wurde als Südschweizer von den Tifosi als einer der ihren angesehen. Der als furchtlos bekannte und im Zweikampf gefürchtete Tessiner kam 1970 auf dem Weg zu seinem Formel-2-EM-Titel (mit Tecno) zu Ferrari, bestritt nur ein Teil der Formel-1-WM, wurde aber noch WM-Dritter hinter Jochen Rindt und Jacky Ickx. Er gewann das Windschattenrennen von Monza 1970, an jenem Wochenende, als die Formel 1 um Jochen Rindt trauerte.
«Rega» blieb bis Ende 1972 bei Ferrari, es folgte ein Zwischenjahr bei BRM, dann bildete er zusammen mit Niki Lauda ein Traum-Team. Die Unzuverlässigkeit seines Ferrari kostete ihn den WM-Titel 1974 gegen Emerson Fittipaldi, 1975 holte das dann Niki Lauda mit dem ersten Titel für Ferrari seit 1964 (John Surtees) nach. Regazzoni blieb bis Ende 1976 bei Ferrari, dann tingelte er herum – 1977 im Ensign, 1978 in Shadow, Renaissance 1979 mit Williams (erster Sieg für Frank Williams, in Silverstone), 1980 bei Ensign. In Long Beach 1980 erlitt er bei einem Unfall (gebrochenes Bremspedal) so schwere Verletzungen, dass er von nun an in den Rollstuhl gezwungen war. Regazzoni fuhr auch als Querschnittgelähmter Rennen (Handgasvorrichtung) und nahm beispielsweise an der Rallye Paris-Dakar teil. Am 15. Dezember 2006 kollidierte er auf einer Autobahn von Parma mit seinem Chrysler Voyager mit einem Lastwagen. Regazzoni war auf der Stelle tot.
Wenn die Saison 1972 für Ferrari durchzogen war, so war sie für March eine Katastrophe: Das neue Modell 721 wurde für Kunden gebaut. Der Werkswagen hingegen war ein Flop, dieses Modell (721X) ein veritables Debakel, das nicht einmal vom Fahrtalent von Ronnie Peterson und Niki Lauda zu regelmässig guten Ergebnissen getrieben werden konnte. March baute einen Formel-2-March 722 um zu einem Übergangsmodell (721G). Damit stellte March in jenem Jahr drei verschiedene Modelle her (721, 721X, 721G). Der 721G (F2-Renner mit F1-Teilen und –Motor) war eine Idee von Privatfahrer Mike Beuttler und seinen Geldgebern. Ronnie Peterson wurde WM-Neunter, Niki Lauda blieb punktelos.
Das neue Rätsel ist eine gute Ausrede, um eines der schönsten Formel-1-Autos wieder einmal zu zeigen. Der Fahrer hingegen ist eine Rarität, und der Hintergrund des Bildes auch – aha, Volkswagen also doch in der Formel 1. Leider damals nur in Form von Werbung.
Wer ist es? Wo und wann ist das Bild entstanden?
Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!
Die wichtigsten Termine
Formel-1-Wintertests
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
2. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Dienstag 1. März: Nico Rosberg (Morgen), Lewis Hamilton (Nachmittag)
Mittwoch 2. März: Lewis Hamilton (Morgen), Nico Rosberg (Nachmittag)
Donnerstag 3. März: Nico Rosberg (Morgen), Lewis Hamilton (Nachmittag)
Freitag, 4. März: Lewis Hamilton (Morgen), Nico Rosberg (Nachmittag)
Ferrari
Dienstag und Donnerstag: Kimi Räikkönen
Mittwoch und Freitag: Sebastian Vettel
Williams
Dienstag und Mittwoch: Valtteri Bottas
Donnerstag und Freitag: Felipe Massa
Red Bull Racing
Dienstag und Donnerstag: Daniil Kvyat
Mittwoch und Freitag: Daniel Ricciardo
Force India
Dienstag und Donnerstag: Nico Hülkenberg
Mittwoch und Freitag: Sergio Pérez
Toro Rosso
Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen
Mittwoch und Freitag: Carlos Sainz
Sauber
Dienstag und Donnerstag: Felipe Nasr
Mittwoch und Freitag: Marcus Ericsson
McLaren-Honda
Dienstag und Donnerstag: Fernando Alonso
Mittwoch und Freitag: Jenson Button
Manor
Dienstag: Rio Haryanto
Weiterer Testplan wird erst am Dienstag definiert
Renault
Dienstag und Mittwoch: Kevin Magnussen
Donnerstag und Freitag: Jolyon Palmer
Haas F1
Dienstag und Mittwoch: Esteban Gutiérrez
Donnerstag und Freitag: Romain Grosjean
Erster Wintertest Barcelona, die Bestzeiten
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (Di) U
2. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,110 (Mi) S
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:23,477 (Do) U
4. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (Di) U
5. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (Di) S
6. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:24,293 (Do) U
7. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:24,840 (Do) S
8. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (Di) M
9. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (Di) W
10. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:25,263 (Do) W
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:25,393 (Do) M
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (Mo) M
13. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (Di) W
14. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (Di) W
15. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,874 (Mi) W
16. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (Di) W
17. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,053 (Do) W
18. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (Di) W
19. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (Di) W
20. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,239 (Mi) M
21. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:26,483 (Do) W
22. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860(Mo) W
23. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,266 (Do) W
U = ultraweiche Reifen, S = superweich, W = weich, M = mittelhart
Barcelona-Testzeiten, 4. Tag (Donnerstag, 25. Februar)
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:23,477 (76 Runden)
2. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:24,293 (92)
3. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:24,840 (75)
4. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:25,263 (152)
5. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:25,393 (110)
6. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,053 (119)
7. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,187 (86)
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,295 (99)
9. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:28,483 (35)
10. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:27,802 (89)
11. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,266 (51)
12. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, keine Zeit (3)
Barcelona-Testzeiten, 3. Tag (Mittwoch, 24. Februar)
1. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,110 (92 Runden)
2. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,874 (73)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:25,977 (58)
4. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:26,014 (103)
5. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,084 (74)
6. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,239 (152)
7. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,392 (112)
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,421 (77)
9. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,497 (74)
10. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:26,712 (109)
11. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,919 (51)
12. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:29,808 (72)
Barcelona-Testzeiten, 2. Tag (Dienstag, 23. Februar)
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (125)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (112)
3. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (101)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (172)
5. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (108)
6. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (78)
7. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (134)
8. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (71)
9. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (119)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (42)
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,539 (121)
Barcelona-Testzeiten, 1. Tag (Montag, 22. Februar)
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (37)
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert