MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pascal Wehrlein: Silberpfeil am Horizont

Von Vanessa Georgoulas
Pascal Wehrlein: «Ich glaube, dass Rio Haryanto schlechter dargestellt wird, als er eigentlich ist»

Pascal Wehrlein: «Ich glaube, dass Rio Haryanto schlechter dargestellt wird, als er eigentlich ist»

Mercedes-Junior Pascal Wehrlein wird im Manor-Team seine erste GP-Saison bestreiten. Das Ziel ist klar: Der DTM-Champion von 2015 will und muss sich für eine Zukunft im Silberpfeil empfehlen.

Auch Pascal Wehrlein durfte bei der Saisonauftakt-Pressekonferenz nicht fehlen. Schliesslich hatte der Mercedes-Junior im Vorjahr nicht nur den DTM-Titel erobert, er darf in diesem Jahr auch sein GP-Debüt im Manor-Team bestreiten – und wird sich beim Formel-1-Schlusslicht mit den kleinen Siegen begnügen müssen.

«Man braucht auf jeden Fall eine andere innere Einstellung und ehrlich gesagt fällt mir das auch nicht leicht, denn es liegt einfach in meiner Natur, dass ich gewinnen will. Im vergangenen Jahr war sich schon mit dem zweiten oder dritten Platz nicht zufrieden. Nun habe ich aber keine Chance, aufs Podest zu kommen, deswegen muss ich mit einer anderen Einstellung an die Arbeit gehen. Ich weiss es, aber es wird nicht einfach», gesteht der Formel-1-Neuling seufzend.

Wehrlein verspricht aber auch: «Man wird mich schon lächeln sehen, denn es ist eine ganz andere Situation. In diesem Jahr geht es vor allem darum, meinen Teamkollegen zu schnappen und dem Team zu helfen, auf die Gegner aufzuschliessen. Vielleicht kann ich noch ein paar Highlights setzen.»

Der 21-Jährige aus Sigmaringen ist überzeugt, dass er beim wiedererstarkenden Manor-Team wichtige Erfahrungen sammeln kann: «Ich glaube, ich kann sehr viel lernen, denn jetzt war ich eineinhalb Jahre lang die Arbeitsweise von Mercedes gewohnt und mit Sicherheit arbeitet Mercedes anders als Manor. Ich war im vergangenen Jahr auch bei Force India im Test-Einsatz und ich glaube, es hilft mir generell in meiner Entwicklung, wenn ich sehe, wie die verschiedenen Teams arbeiten.»

Wehrlein betont: «Ich habe einen sehr guten Eindruck von Manor, es sind viele neue Leute dazugekommen, viele gute Leute, und man merkt, dass im Team eine richtige Aufbruchstimmung herrscht. Es ist der richtige Zeitpunkt, um für Manor zu fahren.»

Der Deutsche nimmt auch seinen neuen Teamkollegen Rio Haryanto in Schutz: «Die Entscheidung, wer mein Teamkollege wird, liegt eh nicht in meiner Hand. Aber ich glaube auch, dass Rio schlechter dargestellt wird, als er eigentlich ist. Immerhin war er letztes Jahr Vierter in der GP2, er hat sich gegen Top-Fahrer durchgesetzt und Rennen gewonnen. Deswegen glaube ich nicht, dass er so schlecht ist – auch wenn er beim Test jetzt noch nicht geglänzt hat und mal ins Kies gefahren ist. Das gehört doch dazu, wer weiss, vielleicht passiert es mir in den nächsten Rennen auch, deswegen ist man kein schlechter Fahrer.»

Kämpferisch fügt Wehrlein an: «Natürlich erwarte ich aber von mir, dass ich ihn schlage, keine Frage!» Für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff steht hingegen ein anderer Aspekt im Vordergrund: «Obwohl Pascal seine erste Formel-1-Saison bestreitet, ist er der Leader im Team. Die Ingenieure zählen auf sein Feedback bei der Weiterentwicklung des Autos. Wenn er es schafft, das Team hinter sich und voran zu bringen, dann ist das eine wertvolle Erfahrung, die ihm beim Wechsel in ein grösseres Team helfen wird.»

Der Wiener betont: «Pascal ist ein sehr ehrgeiziger Charakter und das hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Er muss seine Ziele und Erwartungen in diesem Jahr ganz neu setzen, sich zurücknehmen und dem Team helfen, sich weiterzuentwickeln. Das ist neu, das stand bisher nicht im Mittelpunkt für ihn. Ich will sehen, dass er sich darauf fokussiert. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er grossartige Runden und Rennen zeigen und uns und sein Team stolz machen wird. Aber es geht vor allem darum, das richtige Feedback zu geben. Ich erwarte, dass er das Team zu neuen Bestleistungen antreibt.»

Und Wolff erklärt: «Wir sind sehr happy mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Mercedes-Team, sie sind die Gegenwart und repräsentieren das, was wir heute sind. Wir müssen natürlich auch nach vorne blicken und wir hätten Pascal nicht derart stark unterstützt, wenn wir nicht daran glauben würden, dass er eines Tages soweit sein wird, in den Silberpfeil zu steigen. Das ist das klare Ziel und er weiss, dass er eine lange Reise vor sich hat, auf der er gewisse Meilensteine erreichen muss, bevor er eines Tages im Mercedes sitzen wird.»

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24. Juli: Ungarn (Budapest)
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18. September: Singapur
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9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
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