Williams: Felipe Massa – Zoff mit Chef Pat Symonds
Pat Symonds mit Felipe Massa
Jeder weiss: Nur in den Strassen von Monaco ist es noch schwieriger zu überholen als auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Ein guter Startplatz ist die halbe Miete zu einem guten Rennergebnis. Anders gesagt: Wer hinten startet, hat es doppelt schwer. Felipe Massa erlebte im Abschlusstraining zum Spanien-GP die Schmach, schon im ersten Quali-Segment auszuscheiden. Und das in einem Williams, mit dem die Briten 2016 Ferrari das Leben so richtig schwer machen wollten. Es hat die Laune des 233fachen GP-Teilnehmes nicht verbessert, dass sein Stallgefährte Valtteri Bottas dann auf den siebten Startplatz fuhr.
Der Grund für die Schlappe von Massa, flüchtig betrachtet: Beim ersten Versuch blieb der elffache GP-Sieger im Verkehr stecken. Und dann verpasste ausgerechnet Williams, der drittälteste Rennstall der Formel 1 nach Ferrari und McLaren, wie ein Anfänger-Team den Zeitpunkt, um Massa nochmals auf die Bahn zu schicken.
«Wir gingen zu spät auf die Bahn, also blieb ich im Verkehr hängen», sagt der 35jährige Massa in seiner Medienrunde. «Und weil wir so spät rausgingen, hatte ich dann keine Zeit mehr für einen zweiten Versuch. Wie können wir es uns erlauben, auf diese Weise die Chance auf WM-Punkte zu vergeuden? Wir müssen unser Vorgehen im Qualifying überdenken.»
Aber Williams-Technikchef Pat Symonds ist ganz anderer Ansicht. Das Formel-1-Urgestein (mit Michael Schumacher bei Benetton und Fernando Alonso bei Renault Weltmeister) erwidert gegenüber den Kollegen von motorsport.com: «Alles wäre in Ordnung, wenn wir einen zweiten Versuch überhaupt nicht fahren müssten. Wir hatten einen zweiten Einsatz nie geplant. Gut, Felipe hatte ein paar Autos vor sich, das hat ihn vielleicht ein wenig aus dem Konzept gebracht. Aber nochmals: Es war immer nur ein Lauf geplant. Wir haben dafür einen hohen Preis bezahlt.»
Williams wollte nur einmal fahren, um sich Reifen für später zur Seite zu legen. Pat Symonds: «Klar kann jemand argumentieren, wir seien falsch vorgegangen. Aber im Rennsport gibt es keine Garantie. Es geht darum, sich am Limit zu bewegen und das Maximum herauszuholen. Und das kannst du nur, wenn du dir beispielsweise Reifen zur Seite legst, die du später klug einsetzen kannst. Im übrigen ist es für einen Fahrer nicht unüblich, auf seiner Quali-Runde zwei Wagen zu überholen. Ich sehe nicht, was wir an unserer Vorgehensweise ändern sollten. Williams wird oft der Vorwurf gemacht, wir würden auf Nummer Sicher gehen. Der echte Wettbewerb ist nicht Quali 1, da müssen wir mit unserem Auto einfach durchsegeln. Quali 2 ist schon anspruchsvoller, aber auch das müsste für uns leicht zu schaffen sein. Richtig zur Sache geht es in Quali 3 und im Rennen. Und da brauchst du Reserven.»
Spanien-GP im Fernsehen
13.00: Sky Sport 1 – Vorberichte Russland-GP
12.45: ORF1 – Formel-1-News
13.00: RTL – Countdown zum Rennen
13.25: ORF1 – Vorberichte und Rennen
13.30: SF2 – Rennen live
13.55: Sky Sport 1 – Rennen live
14.00: RTL – Rennen live
15.45: RTL – Siegerehrung und Highlights
15.50: ORF1 – Rennanalyse
16.00: Sky Sport 1 – Analysen und Interviews