Felipe Massa: «GP-Aus in Brasilien durchaus möglich»
Felipe Massa: «Es ist nicht unmöglich, dass die Formel-1-Ära in Brasilien enden wird»
Im Formel-1-Fahrerlager ist bekannt: Wenn Bernie Ecclestone mit GP-Organisatoren über Vertragsverlängerungen und vor allem die Höhe der Ausrichtungsgebühr verhandelt, nutzt er die Medien gerne, um Druck auf den Verhandlungspartner auszuüben.
In diesem Sinne werten die brasilianischen Formel-1-Experten auch die jüngsten Aussagen des 85-Jährigen. «Brasilien hat derzeit mehrere Probleme zu lösen, so wie ich das verstanden habe. Sie haben derzeit keinen richtigen Präsidenten, deshalb können sie sich nicht um technische Kleinigkeiten wie Zahlungen kümmern», erklärte Ecclestone spitz.
Die brasilianischen Journalisten sind sich dennoch sicher, dass der GP Interlagos auch in Zukunft stattfinden wird. Schliesslich haben die Organisatoren einen Vertrag, der bis 2020 läuft. Weniger optimistisch fällt die Einschätzung von Felipe Massa aus, obwohl der 35-Jährige aus Sao Paulo durchaus weiss, wie der Formel-1-Chefvermarkter bei seinen Verhandlungen vorgeht.
Massa erklärte gegenüber den Kollegen von UOL: «Wir alle wissen, wie Bernie beim Verhandeln vorgeht. Er übt gerne Druck aus – wie wir im Fall von Monza etwa sehen können. Wenn es nicht in seinem Sinne läuft, sagte er, was er will.»
Der elffache GP-Sieger warnt aber auch: «Andererseits wissen wir auch, wie die Situation in Brasilien derzeit aussieht. Was derzeit passiert, ist sehr schwierig. Es ist also nicht unmöglich, dass die Formel-1-Ära in Brasilien enden wird. Es ist sogar gut möglich. Die Lage ist in allen Bereichen prekär.»
Der Brasilien-GP findet seit 1973 im Rahmen der Formel-1-WM statt, die ersten fünf WM-Läufe sowie die Rennen von 1979 und 1980 fanden auf dem Autódromo José Carlos Pace statt, bevor der GP-Zirkus für 1978 und von 1981 bis 1989 zum Autódromo Internacional Nelson Piquet in Rio de Janeiro zog. Seit 1990 ist die Formel 1 bis heute wieder jährlich in Interlagos unterwegs.