Haas-Pilot Esteban Gutiérrez: «Es ist einfach unfair»
Esteban Gutiérrez: «Die Strafen sollten für alle gleich sein, das war heute meiner Meinung nach nicht der Fall»
Es war die erste Aufregung des Tages: Kaum hatte die letzte Trainingsstunde auf dem Circuit de Spa-Francorchamps begonnen, wurde es auch schon gefährlich. Der Grund: Esteban Gutiérrez fuhr in der berühmt-berüchtigten Eau Rouge-Kurve in der Mitte der Piste, als Manor-Pilot Pascal Wehrlein angebraust kam.
Der Deutsche musste sich rechts am Haas-Renner des Mexikaners vorbei quetschen und schimpfte in den Boxenfunk: «Was für ein Idiot! Was macht er da? Der sollte bestraft werden, auch wenn es nur das dritte freie Training ist.» Tatsächlich sorgte Gutiérrez mit seinem Fahrverhalten für eine gefährliche Situation, das räumt der 25-Jährige aus Monterrey auch unumwunden ein: «Es war natürlich keine Absicht, und natürlich war es eine riskante Situation, in dieser Kurve darf man sich keine Fehler erlauben.»
«Das war ein Kommunikationsfehler, mein Renningenieur hat mir nicht gesagt, dass er hinter mir ist», schilderte Gutiérrez. «Als Wehrlein dann hinter mir auftauchte, war er sehr schnell. Ich habe ihn erst ganz oben in der Eau Rouge gesehen. Ich liess rechts etwas Platz, aber ich sah, dass er versucht hat, nach links zu gehen, dann zog er nach rechts, und in einer solchen Situation ist es besser, wenn man seine Linie hält. Ich kann dann nicht zur Seite zucken, denn wenn es die falsche Seite ist, kann das Ganze sehr schlimm ausgehen.»
Die Strafversetzung um drei Startplätze sowie die drei Strafpunkte, die ihm die Regelhüter dafür aufbrummten, sieht Gutiérrez denn auch als zu streng an: «Die Strafe ist sehr hart, vor allem, wenn man bedenkt, dass Magnussen straffrei blieb. Es liegt ja im Ermessen der Rennkommissare, die Strafen auszusprechen und ich habe grossen Respekt vor ihnen. Aber die Strafen sollten für alle gleich sein. Das war heute meiner Meinung nach nicht der Fall. Es ist einfach unfair dass ein Anderer für ein ähnliches Vergehen keine Strafe bekam.»
Gutiérrez, der schon in den beiden Rennen davor für Ärger bei der Konkurrenz gesorgt hatte, weil er beim Überrunden nicht schnell genug Platz gemacht hatte, betont: «Ich hoffe nicht, dass die Rennkommissare diese Situation mit den Ereignissen aus der Vergangenheit in Verbindung bringen sollten. Das kann man auch nicht vergleichen, es waren zwei verschiedene Situation.»
Leicht verzweifelt fügt der 50-fache GP-Pilot an: «Wenn man in der Formel 1 ist, dann ist das ein so enger Kampf, vor allem wenn du so nahe an den Top-Ten-Gegnern dran bist. Du musst jede Chance nutzen, die sich dir bietet – und zwar immer. Alles muss perfekt sein. Das versuche ich auch zu tun und ich finde, wir machen auch einen guten Job.»
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