Sepang-Qualifying: Lewis Hamilton dominiert
Lewis Hamilton sichert sich im 16. WM-Lauf die Pole-Position
Die Piste des Sepang International Circuits hatte sich vor dem Qualifying um ganze zwölf Grad auf 41 Grad abgekühlt, entsprechend viele Probleme hatten die Formel-1-Stars im ersten Qualifying-Segment, ihre Renner auf der Piste zu halten, denn sie fanden nicht den erwarteten Grip. Sorgen machte sich Weltmeister Lewis Hamilton auch angesichts des dunklen Himmels, doch sein Team beruhigte ihn über Boxenfunk: «Auf dem Radar ist nichts erkennbar.»
Die Silberpfeil-Verantwortlichen erinnerten den Briten auch gleich daran, dass die Strecke auf der Start-Ziel-Geraden durch eine Ölbindemittel-Spur verunreinigt war, weil in einem Rahmenrennen Öl auf die Piste gelangt war. Der dreifache Champion liess sich davon nicht beirren, und übernahm bald die Führung von seinem Teamkollegen Nico Rosberg.
Haas-Pilot Romain Grosjean kämpfte hingegen mit ganz anderen Problemen. Der Genfer verlor bei flotter Fahrt seinen rechten Rückspiegel, der sich einfach gelöst hatte. Jenson Button unterhielt die Zuschauer derweil mit einem Dreher und regte sich kurz darauf über Esteban Ocon auf, der ihm im Weg gestanden haben soll, als er auf einer schnellen Runde unterwegs war. Der Champion von 2009 forderte über Boxenfunk, dass der Mercedes-Junior für dieses Vergehen bestraft wird.
Schon zwei Minuten vor Ablauf der Q1-Zeit waren mit Hamilton, Rosberg, Nico Hülkenberg, Sergio Pérez, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas und Felipe Massa die ersten sieben Piloten in der Box. Das Ferrari-Duo Vettel und Kimi Räikkönen war hingegen noch einmal mit weichen Reifen auf Zeitenjagd – und reihte sich auf den Positionenen 3 und 4 ein, wobei der Finne eine Tausendstelsekunde schneller als der vierfache Weltmeister blieb.
Verbessern konnte sich auch Jenson Button, der sich auf Position 10 einreihte. Allerdings waren da noch einige Piloten auf der Bahn, die Gas gaben. Am Ende durfte sich Hamilton über die Bestzeit vor Rosberg, Räikkönen, Vettel, Hülkenberg, Pérez, Ricciardo, Bottas, Massa und Button freuen.
Auch Grosjean, Verstappen, Magnussen, Sainz, Gutiérrez und Kvyat schafften den Sprung ins zweite Qualifying-Segment. Für das Sauber-Duo Marcus Ericsson und Felipe Nasr, Renault-Fahrer Jolyon Palmer (der sich mit einem Fehler beim letzten schnellen Versuch selbst alle Chancen auf das Q2 genommen hatte), die Manor-Teamkollegen Ocon und Wehrlein sowie Alonso, der das Rennen wegen seiner vielen Strafversetzungen ohnehin vom Ende des Feldes in Angriff nehmen wird, war das Qualifying hingegen gelaufen.
Q2 Überraschung von Jenson Button
Das Mercedes-Duo rückte gleich auf weichen Reifen zur Q2-Zeitenjagd aus, und wieder hatte Hamilton die Nase vorn, der Weltmeister umrundete die Strecke in 1:33,046 min und distanzierte seinen Teamkollegen Rosberg damit um mehr als fünf Zehntel. Auch das Red Bull Racing-Duo musste sich hinter dem Weltmeister einreihen, wobei Verstappen schneller als Ricciardo blieb und folglich Position 3 vor seinem Teamkollegen belegte.
Auch das Ferrari-Duo gab kurz darauf Gas und Vettel reihte sich hinter den beiden Red Bull Racing-Fahrern auf dem fünften Platz ein, nur um kurz darauf von Räikkönen auf die sechste Position verdrängt zu werden.
An dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Ende des Q2 nichts mehr, hinter Vettel schafften auch Massa, Button, Hülkenberg und Pérez den Sprung ins Top-10-Stechen. Vor allem Button sorgte damit für eine positive Überraschung in der McLaren-Honda-Box. Für Bottas, Grosjean, Gutiérrez, Magnussen, Kvyat und Sainz war das Abschlusstraining hingegen vorbei.
Q3: Traum-Zeit von Lewis Hamilton
Die erste Q3-Zeit stellte Pérez auf. Der Force India war mit 1:35,173 min aber nicht wirklich schnell unterwegs. Bald wurde er durchgereicht, sodass Verstappen kurz darauf das Klassement vor Ricciardo, Räikkönen, Vettel, Pérez und Hülkenberg anführte.
Hamilton setzte sich derweil mit 1:32,850 min an die Spitze, während Rosberg im Mittelsektor mit Übersteuern zu kämpfen hatte und deshalb nicht über Position 4 hinauskam und sogar auf Position 5 durchgereicht wurde.
Danach bogen die Formel-1-Stars noch einmal an die Box ab, um sich neue Reifen für den letzten schnellen Versuch zu holen. Am Ende durfte Hamilton mit 1:32,850 min über die Pole jubeln. Der Mercedes-Star startet morgen neben seinem Teamkollegen aus der ersten Startreihe.
Verstappen und Ricciardo müssen sich mit den Startplätzen 3 und 4 begnügen. Für Vettel liegt sogar nicht mehr als Position 5 drin. Räikkönen, der zuvor noch schneller als sein Nebenmann unterwegs gewesen war, besetzte den sechsten Platz vor Pérez, Hülkenberg, Button und Massa.