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Kaum Quote: Holt Sat.1 die Formel E aus der Nische?

Von Andreas Reiners
Die Formel E läuft ab 2021 in Sat.1

Die Formel E läuft ab 2021 in Sat.1

Die Formel E fristet in Deutschland im Fernsehen ein Nischen-Dasein. Der neue TV-Partner Sat.1 will das ab 2021 ändern.

Für die deutschen Hersteller wie Audi, BMW, Mercedes und Porsche ist die Formel E die perfekte Bühne, um ihre Technologien und Zukunftsstrategien zu präsentieren.

Zur Saison 7 bekommt die Elektrorennserie sogar den WM-Status verpasst. Das Problem: Das Nischen-Dasein in Deutschland, denn die Formel E fand im TV immer noch weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die Quote bei Eurosport lag in den vergangenen Jahren oft unter 100.000 Zuschauern, die gelegentlichen Wechsel in den Livestream von ARD oder ZDF hatten auch keinen Boom entfacht, das Interesse hält sich doch sehr in Grenzen.

Das soll sich mit dem neuen Sender Sat.1 ändern. Der Sender überträgt seit 2018 die DTM und kam in den drei Jahren auf 595.000, 616.000 und 581.000 Zuschauer im Schnitt. Zahlen, von denen die Formel E in Deutschland im Moment nur träumen kann.

Sat.1 will es mit der Formel E behutsam angehen lassen. «Natürlich planen wir im ersten Jahr nicht mit den Reichweiten, die die Fußball Bundesliga oder der Super Bowl hat - wir sind ja solide Kaufleute», sagte Thomas Port, Geschäftsführer Seven-One Sports, im Interview mit Horizont. «Wir planen, die Formel E aus der Nische auf ein neues Level zu heben und sind uns sicher, dass wir jedes Jahr signifikant mehr Zuschauer für diesen spannenden und zukunftsträchtigen Sport gewinnen können.»

Man biete der Formel E eine langfristige Heimat im deutschsprachigen Raum, so Port: «Wir besetzen das Thema nicht nur, wir machen es auch groß. Das hat mit NFL American Football schon gut funktioniert, den wir aus der Nische geholt und mittlerweile fest im Mainstream verankert haben, und wir sind überzeugt, dass wir dies mit der Formel E realisieren können.»

Thomas Wagner, Chief Sales Officer der Seven-One Entertainment Group, bestätigte: «Es wäre sicherlich zu kurz gesprungen, wenn ich sagen würde, wir strahlen jetzt die Formel E aus und warten ab, was passiert. Es geht ganz klar erst einmal darum, aus der Formel E etwas zu entwickeln, das Rennen selbst mit attraktiven Formaten zu begleiten, die Zuschauer mit einzubeziehen und alle relevanten Plattformen zu bedienen.»

Hierfür brauche man Zeit und etwas Atem, sagte Wagner weiter, «aber ich traue das uns durch das Zusammenspiel von Sender, Seven-One Sports, Seven-One Ad Factory und Seven-One Media auf jeden Fall zu. Das Erfolgsbeispiel der NFL gibt uns hier ja bereits recht.»

Wie das Team aussehen wird, das von vor Ort berichten wird, steht noch nicht fest. In der DTM sind Matthias Killing und Andrea Kaiser als Moderatoren, Eddie Mielke als Kommentator sowie Timo Scheider und Martin Tomczyk als Experten im Einsatz. Für die Formel E ist Christian Danner als Kommentator im Gespräch.

Fest steht: Für die Formel E will man ein eigenes Ökosystem aufbauen. Port erklärt: «Neben den klassischen Live-Übertragungen im TV und digital werden wir die Rennserie natürlich im Programm mit weiteren Formaten begleiten: Welche Stars gibt es, wie funktionieren die Elektromotoren, warum finden die Rennen in Stadtzentren statt? Komplett neu ist in diesem Kontext die Kombination von realer und virtueller Welt: Unseren Zuschauern bieten wir die Möglichkeit, sich über digitale Angebote und soziale Netzwerke ins Geschehen einzuklinken und mit uns zu interagieren. Diese Möglichkeiten sind insbesondere für junge, digitale Zielgruppen.»


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