Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Erste Ausfahrt mit Conti

Von Oliver Runschke
Neue Schlappen für die Grand-Am

Neue Schlappen für die Grand-Am

Der erste offizielle Grand-Am-Test nach Saisonende stand ganz im Zeichen der neuen Continental-Reifen.

Erstmals hatten die Grand-Am-Teams in dieser Woche auf dem Virginia International Raceway Gelegenheit, die ab dem kommenden Jahr verwendeten Pneus vom neuen Einheitsreifenlieferanten Continental auszuprobieren. Conti löst ab 2011 Pirelli ab, die in den letzten vier Jahren das Gummi für die Grand-Am lieferten. Aus dem Reigen der DP-Teams probierten Gainsco, Doran, Michael Shank, Action Express, SunTrust und Sprit of Daytona erstmals die neuen Reifen aus, die Meistermannschaft von Chip Ganassi liess den ersten Conti-Test noch aus. Nach einen erst nebligen, aber trockenen Dienstag bekamen die Grand-Am-Teams am Mittwoch auch Gelegenheit auf nasser Strecke die neuen Regenreifen von Continental auszuprobieren.

Für eine kleine Überraschung sorgte bei Action Express der Einsatz von nicht weniger als drei Riley-Porsche, in einem der Daytona-Prototypen der 24h-Daytona-Siegermannschaft testete Flying Lizard-Teamchef Seth Neiman zusammen mit Darren Law. Rund 50 Runden absolvierte der ALMS-Pilot Neiman in Virginia. Ob der Test nun in einem Flying Lizard-Entry bei den 24h von Daytona mündet, wollte Neiman noch nicht verraten: «Wir haben noch nicht entscheiden was wir machen werden, aber sag niemals nie.» Im vergangenen Januar spannte Flying Lizard mit TRG zusammen und fuhr auf Platz zwei in der GT-Klasse. Darren Law und David Donohue mussten sich beim VIR-Test nach sechs Grand-Am-Jahren mit einem Sechszylinder-Boxer im Heck an den Porsche-V8 auf Cayenne-Basis gewöhnen: «Zwischen den beiden Motoren gibt es sehr viele Unterschiede. Wir haben andere Getriebeübersetzungen, andere Schaltpunkte, einen anderen Drehmomentverlauf. Es ist nicht schwer sich damit anzufreunden, aber es ist alles sehr anders», stellte Law fest.

Wie nicht anders zu erwarten, äusserten sich alle Fahrer grundsätzlich positiv über die neuen Reifen: «Die Reifen bieten schon auf der Out-Lap enorm viel Grip«, stelle Antonio Garcia fest. «Wir werden im nächsten Jahr wohl keine Probleme auf kalten Reifen haben.» Für den Spanier waren allerdings bei dem zweitägigen Test nicht nur die Reifen Neuland sondern auch der Motor. Erstmals war Garcia mit Chevrolet-Power im Heck des Spirit of Daytona-Coyote unterwegs. Auch SunTrust Racing war in Virginia bereits mit Chevy-Triebwerken unterwegs. «Ich habe den Motor einmal ziemlich überdreht, dabei ist ein halber Tag daraufgegangen», erklärte SunTrust-Pilot Ricky Taylor. «Aber abgesehen davon lief der neue Motor problemlos. Die neuen Reifen haben mich besonders im Regen überrascht, ich war erstaunt wie gut die Reifen auf nasser Strecke funktioniert haben und wie wenig Reifenverschleiss wir hatten.»

Michael Shank Racing nutzte den Test um erstmals eine Wippenschaltung im Riley-Ford auszuprobieren. Bei Fahrerpaarungen aus einem Profi und einem Amateur erlaubt die Grand-Am im kommenden Jahr ein «Paddle-Shift» System. «Für den Fahrer ist die Wippenschaltung toll», war der erste Eindruck von Amateurpilot John Pew. «Wir haben noch einige Kinderkrankheiten mit dem neuen System, aber das bekommen wir in den Griff.»

Offizielle Zeiten des Tests wurden von der Grand-Am nicht veröffentlicht. In der trocknen Nachmittagssession am Mittwoch war Alex Gurney (Gainsco-Riley-Chevrolet) Schnellster vor Darren Law (Action Express-Riley-Porsche) und Brian Frisselle (Doran-Dallara-Ford). Der nächste offizielle Test, und letzte vor dem offiziellen Daytona-Vortest im Januar, findet am 1. und 2. Dezember in Homestead statt.

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