Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

So kam der KTM-Doppelsieg in Oschersleben zustande

Von Felix Schmucker
In der ADAC GT4 Germany fuhr KTM den etablierten Großserien-Herstellern Aston Martin, Audi, BMW, McLaren, Mercedes-AMG und Porsche mit seinem wendigen X-Bow GT4 regelrecht um die Ohren. So lief das Wochenende.

Das war ganz großer Sport. Am Wochenende debütierte die ADAC GT4 Germany in der Motorsport Arena Oschersleben. 24 Fahrzeuge von sieben verschiedenen Marken traten an. Dabei hatten die beiden KTM von True Racing und Reiter-Engineering die Konkurenz gnadenlos in den Schatten gestellt. Bereits bei den offiziellen Testtagen der 2019 neu geschaffenen ADAC GT4 Germany, die vor wenigen Wochen in Oschersleben ausgetragen wurden, hatte sich KTM mit dem X-BOW GT4 für den Auftakt ebendort in die Favoritenrolle gefahren – die kurvige, mit nur kurzen Geraden gespickte Strecke in der Magdeburger Börde darf aber auch als geradezu ideale Strecke für den leichten und wendigen österreichischen Supersportwagen gelten.

Während es in den freien Trainings-Sessions noch ausgezeichnet lief, erfuhren die Ambitionen der beiden KTM Mannschaften im Qualifiying für das erste Rennen jedoch einen schweren Dämpfer: Mads Siljehaug rutschte bei kalten und feuchten Bedingungen gleich zu Beginn ins Kiesbett und musste tatenlos zusehen, wie Laura Kraihamer im dichten Verkehr keine einzige freie Runde hatte und sich am Ende mit Startplatz 16 begnügen musste. Im Rennen selbst, das am Samstagvormittag gestartet wurde, konnten die Teams dann vorerst aber eindrucksvoll zurückschlagen.

Mads Siljehaug pflügte von der letzten Startposition durch das Feld, Laura Kraihamer konnte sich ebenfalls nach vorne arbeiten. Nach den obligatorischen Boxenstopps mit Fahrerwechsel lag Eike Angermayr in Führung, Reinhard Kofler brannte ein wahres Feuerwerk ab. Der Oberösterreicher schnappte sich Position um Position, bis er schlussendlich die Führung inne hatte.

Dann folgte jedoch eine etwas kontroverse Drive-Through Strafe der Rennleitung, die bei einem Überholmanöver Koflers eine Berührung festgestellt haben wollte. Am Ende gab es somit die Plätze fünf für Mads Siljehaug/Eike Angermayr und neun für Laura Kraihamer/Reinhard Kofler – nicht gerade das, was man sich erwartet beziehungsweise erhofft hatte, allerdings dennoch ein wichtiges Ergebnis mit wertvollen Punkten für die Meisterschaft.

Reinhard Kofler war im Ziel entsprechend sauer: «Ich habe den Mercedes in keinster Weise berührt, mein KTM X-BOW GT4 ist auf der ganzen rechten Seite unberührt! Klar war es ein hartes Manöver, aber es war absolut fair. Andererseits: Wir können jetzt eh nichts daran ändern, solche Entscheidungen sind einfach Tatsachenentscheidungen, da haben wir halt Pech gehabt – morgen gibt’s die Revanche!» Der True Racing Pilot sollte Recht behalten!

Im früh morgendlichen Qualifying für das zweite Rennen hatten die Piloten wieder mit nassen Bedingungen zu kämpfen – beirren ließ sich davon aber weder Eike Angermayr noch Reinhard Kofler. Angermayr verpasste die Pole-Position um lediglich 0,063 Sekunden und eroberte Startplatz zwei, Reinhard Kofler stellte seinen KTM X-BOW GT4 auf Position vier (0,294 Sekunden zurück). Er musste dann allerdings von Platz neun aus starten, weil seitens der Sportkommissäre erneut eine Strafe verhängt wurde…

Das Rennen wurde bei besten äußeren Bedingungen und viel Sonnenschein am Sonntagnachmittag gestartet. Während Kofler einen Bombenstart hinlegte, verlor Angermayr einige Positionen – der junge Oberösterreicher fand nicht so recht ins Fahren. Nach wenigen Runden hatte sich Kofler die Führung geschnappt und den Vorsprung auf den Zweitplatzierten zügig ausgebaut. Bei zwei problemlosen und perfekt getimten Boxenstopps übernahmen Laura Kraihamer und Mads Siljehaug das Steuer der KTM X-BOW GT4 Boliden. Ihre Aufgaben waren danach klar verteilt. Die Salzburger Pilotin fuhr starke Zeiten und verwaltete ihren Vorsprung auf die Verfolger, der norwegische Reiter-Engineering Pilot kämpfte wie ein Löwe und schob sich noch bis auf Rang zwei nach vorne. So konnten am Ende die Reiter-Mannschaft und die Crews von True Racing und Felbermayr Racing über den ersten Doppelsieg für den KTM X-BOW GT4 jubeln!

Ein sensationelles Resultat und gerechter Lohn für die extrem harte Arbeit der gesamten Crew. Um das Wochenende perfekt zu machen durften sich Laura Kraihamer und Reinhard Kofler auch noch über die Führung in der Gesamtwertung der ADAC GT4 Germany freuen: Dort liegen die beiden nämlich mit 32 Zählern ex-aequo mit einer BMW- und einer Porsche-Mannschaft in Führung, während Eike Angermayr und Mads Siljehaug nur einen Punkt zurück (31 Zähler) den dritten Rang belegen!

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