Leicht erklärt: Das ist neu am KTM X-Bow GT4 für 2020
Der KTM X-Bow GT4 Evo bei Testfahrten
Der KTM X-Bow GT4 ist ein echtes Erfolgsmodell. Das beweisen die vielen Titel, die das Fahrzeug inzwischen eingefahren hat - wie zuletzt beispielsweise auch in Australien. Mächtig auftrumpfen konnte das Fahrzeug 2019 vor allem in der ADAC GT4 Germany. Dort hatte der in Kooperation mit Reiter Engineering entstandene Rennwagen vier Laufsiege geholt und die Elite der Großserienhersteller teilweise in den Schatten gestellt. Zudem sicherten sich Eike Angermayr und Mads Siljehaug damit die Fahrermeistersachft. Für 2020 wird das Erfolgsfahrzeug nun einem Update unterzogen.
«Um die Hintergründe der Evo-Version zu verstehen, muss zunächst auf die Entstehung des Fahrzeuges in den Jahren 2014/2015 zurückgeblickt werden», erklärt der ehemalige Formel-1-Fahrer Tomas Enge, der bei Reiter Engineering im Kundensupport tätig ist. «Damals hatten die großen Werke die GT4-Klasse noch nicht wirklich für sich entdeckt. Der GT4-Markt bestand seinerzeit hauptsächlich aus leichtgewichtigen und wendigen Fahrzeugen, wie beispielsweise auch der KTM X-Bow GT4.»
In den Folgejahren entwickelten dann Hersteller wie Audi, BMW, McLaren, Mercedes-AMG oder Porsche Fahrzeuge für die GT4-Kategorie. Als Folge änderte sich die technische Gesamtcharakteristik der Klasse hin zu leistungsstärkeren und auch etwas schwereren Rennwagen. Mit der Evo-Version des X-Bow GT4 tragen KTM und Reiter Engineering diesen Entwicklungen Rechnung.
«Unser Ziel war es, das Fahrzeug in Bezug auf diverse Parameter näher an die Konkurrenzprodukte heranzubringen. Wir haben beispielsweise den Anpressdruck und die Reifenbreite reduziert, damit der X-Bow GT4 Evo in den Kurven langsamer wird», legt Enge dar. «Außerdem haben wir die Motorleistung auf bis zu 440 PS erhöht, um auf den Geraden schneller zu werden. Die Maßnahmen werden auch die Fahrbarkeit noch weiter verbessern.»
Damit die Leistungssteigerung am Vierzylinder-Turbo-Reihenmotor mit zwei Litern Hubraum erreicht werden kann, wurden diverse Updates durchgeführt. «Wir haben neue Ventile und Pleuel verbaut und die Einspritzung angepasst. Es gibt einen neuen Turbo und einen neuen Ladeluftkühler», erklärt Enge. «Außerdem wurde im KTM X-Bow GT4 Evo nun auch eine Rennkupplung von Sachs installiert.»
Von außen betrachtet sticht direkt die neue Aerodynamik ins Auge. «Der Splitter ist jetzt etwas kleiner und hat in der Mitte einen Ausschnitt. Anstatt eines großen Heckflügels haben wir nun auf jeder Fahrzeugseite einen kleinen Flügel. Sie geben dem KTM X-Bow GT4 Evo einen einzigartigen Look», so Enge weiter. «Zusammen mit den nun schmaleren Reifen der Größe 265/645-18 konnten wir den Grip des Autos in den Kurven reduzieren.» Auch die Felgen wurden für 2020 getauscht, von einem Zentralverschluss rüstete Reiter auf Stehbolzen zurück.
Erste Testfahrten mit der Evo-Version hat Reiter Engineering bereits im Oktober 2019 unternommen. «Seitdem waren wir rund 20 Tage auf der Rennstrecke damit unterwegs, hauptsächlich in Südeuropa», erklärt Enge. «Bereits nächste Woche geht das Testprogramm in Portimão und auf dem Circuito Ascari weiter.» Wie sich der KTM X-Bow GT4 Evo in der ADAC GT4 Germany-Saison 2020 schlägt, wird sich ab dem Saisonstart von 24. bis 26. April in der Motorsport Arena Oschersleben zeigen.