Julian Puffe: «IDM-Podest war echte Erleichterung»
Julian Puffe hatte der Verlockung widerstanden, zusätzlich bei der zeitgleich in Oschersleben stattfindenden Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start zu gehen. Nach dem er sich bei Testfahrten in Zolder noch ordentlich das Knie geprellt hatte, er hatte bei einem Highsider, ohne Sturz, mit dem Knie den Schalthebel abgeschlagen, kam er gut erholt und wieder fit in Oschersleben an. «Die Rennen der Langstrecke und der IDM lagen viel zu dicht beieinander», begründet er seine Entscheidung pro IDM. «Die IDM hat für mich absolute Priorität und ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass da noch was Blödes passiert. Lieber habe ich eins richtig gemacht.»
Seinen ersten IDM-Podest-Platz hatte er Ende April nur um Millimeter verpasst. Nach dem erfolgreichen Zolder-Test kam er mit vielen Ideen zum IDM-Wochenende. «Wir hatten vor allem beim Fahrwerk Fortschritte gemacht und auch bei der Elektronik. Zuhause habe ich mich dann noch eingehend mit der Auswertung der Daten beschäftigt.» Zur Belohnung zählte Puffe in den beiden Qualifyings mit zu den Schnellsten und landete auf einem vielversprechenden vierten Startplatz. «Das war ganz schön anstrengend», gab er zu. «Nach dem ersten Quali haben wir uns kurz ausgezogen, geduscht, wieder angezogen und schon ging es mit dem zweiten Quali weiter. Doch ich habe einen guten Step gemacht und meine Rennpace um eine halbe Sekunde nach unten gedrückt.»
Erleichterung und Freude machten sich bei Puffe breit, als er nach dem ersten Lauf mit Platz 3 erstmals auf dem Podest gelandet und damit endgültig in der IDM angekommen war. «Das Motorrad war richtig gut», freute er sich überschwänglich. «Direkt in der ersten Kurve war ich so spät wie möglich dran und habe mich gleich als Dritter eingefädelt. Den ersten Beiden konnte ich bis Rennmitte gut folgen, dann haben mir zum Schluss immer um die zwei Zehntel gefehlt. Aber ja, Platz 3 war jetzt echt eine Erleichterung.»
Bis zur Halbzeit des zweiten Laufes war Puffe wieder im Kampf um die Plätze 2 und 3 verwickelt, Platz 1 war fest in der Hand seines Kollegen Mikhalchik. Doch in der Schlussphase musste der Schleizer bei dem anziehenden Tempo an der Spitze ein paar Federn lassen, blieb aber vernünftig und sicherte sich einen vierten Rang. «Der Vorderreifen hat etwas nachgelassen. Ich konnte schlechter die Linie halten und das Rad drohte einzuklappen. Die Änderung, die wir vorgenommen hatten, hat sich nicht wie gewünscht ausgewirkt. Die letzten Runden habe ich dann abreissen lassen. Ich hätte vielleicht noch mitfahren können, wäre aber nicht vorbeigekommen.»