Janusch Prokop: IDM-Abschied und EWC-Einstieg 2019
In der IDM Superbike kam Janusch Prokop in dieser Saison nicht so wirklich auf einen grünen Zweig. Im Team von Evren Bischoff war der 21-Jährige mit der Suzuki GSX R 1000 unterwegs. Nach einem mühsamen Start in die Saison ging es ab dem IDM-Event in Zolder aufwärts und erstmals in diesem Jahr in die Punkte. Doch dann ging dem Nachwuchsfahrer das Geld aus und er musste vorzeitig die Segel streichen.
Im Team AM Moto Racing Competition ging es dann zum Langstrecken-WM-Klassiker Bol d’Or nach Le Castellet. Mit an Bord Anthony Aliern, Steven Neumann und Anthony Violland. «Das war gar nicht so einfach mit der Verständigung», erinnert sich Prokop. «Alle sprachen nur französisch und wir haben uns da anfangs per Google-Übersetzer unterhalten. Dann reiste mein Teamkollege Steven Neumann an, der irgendwie in der Flugzeug-Branche arbeitet und sehr gut englisch spricht. Auch der spanische Data-Recording-Mann sprach gut englisch. In der Küche sprachen zwei deutsch, aber das hat mir jetzt nicht so viel gebracht.»
Bei seinem EWC-Einstand in dem französischen Kawasaki-Team schlug sich Prokop wacker. «Das Motorrad war neu, ebenso die Strecke», erinnert er sich. «Aber im Training war ich Schnellster des Teams.» Bis auf Platz 4 der Stocksport-Wertung hatte sich das Trio dann nach vorne gearbeitet. «Ich war gut unterwegs», so Prokop, «als ich auf dem Öl von Niccolò Canepa ausgeruscht bin. Hinterher war ich megafertig und musste mir die Schulter im Medical Center einrenken lassen.» Das Moped hatte mehr abbekommen als zunächst vermutet und die Truppe schied später mit Motorschaden aus.
«Die Erfahrung war trotzdem toll», versichert Prokop. «Das Team hat mich sehr herzlich aufgenommen und sich nach dem guten Quali richtig für mich gefreut. Das hat alles gepasst und auch meiner Seele und meinem Ego gut getan. Die haben sich einfach toll um mich gekümmert. In Frankreich ist man als Langstrecken-Pilot echt ein Star.»
In der Langstrecken-WM geht es für Prokop auch 2019 weiter. Er hat sich für die Rennen in Le Mans, auf dem Slovakiaring und in Oschersleben mit dem Team AM Moto Racing Competition geeinigt. «Ich freu mich», erklärt der Umsteiger. «Wenn man da einmal den Fuss drin hat, muss man diese Chance nutzen. Vielleicht ergibt sich auch mal eine Chance für Suzuka. Falls ein Team Bedarf hat, ich wäre gerne dabei.»
Das Geld, das Prokop auftreiben muss, ist überschaubar. Mit der IDM plant er vorerst nicht. «Ich brauche da vielleicht ein Achtel des Budgets, welches ich für die IDM brauche», erklärt er. «Ausserdem bin ich Mitte Januar mit meiner Ausbildung zum Mechatroniker für Groß- und Nutzfahrzeuge fertig und möchte dann Maschinenbau studieren. Vielleicht finde ich ja noch einen Job als Instruktor. Denn auch als Student muss ich irgendwie über die Runden kommen. Und falls in der IDM mal ein Fahrer gebraucht wird, dann bin ich gerne dabei.»