Julian Puffe: «Sündigen ist nicht vorgesehen»
Nach seiner Zeit in der inzwischen vom Veranstalter DORNA in die Alpe Adria Meisterschaft ausgelagerten Superstock-1000-EM war Julian Puffe in diesem Jahr in der IDM Superbike aufgeschlagen und hatte mit acht Podestplätzen überzeugt. Teamchef Werner Daemen bezeichnet auch die Gespräche für eine Vertragsverlängerung für die IDM 2019 als positiv. Eine Unterschrift fehlt jedoch noch. Daher hält sich Puffe selbst bedeckt. «Ich dreh nicht durch», erklärt er, «aber ich feiere auch noch nicht. In der Vergangenheit bin ich woanders schon mal hinten runtergefallen. Daher hoffe ich einfach, dass ich noch ein zweites Jahr im Team alpha Racing-Van Zon-BMW bekomme.»
Solange bereitet sich der Schleizer auf das Jahr 2019 vor und beendete die alte und startete die neue Saison mit einem Ortema-Fitness-Check. «Der ADAC Hessen-Thüringen ist einer meiner Hauptsponsoren», erklärt Puffe. «Sie haben eine Talentförderung in verschiedenen Motorsport-Sparten. Dazu zählt eben auch zwei Mal im Jahr ein Fitness-Check bei Ortema, wo man dann einen speziell abgestimmten Trainingsplan erhält.»
SPEEDWEEK.com: Wie fit sollte man für die IDM Superbike sein?
Julian Puffe: «Verdammt fit. Man kann da einfach nicht zu viel machen. Das merkt man an so Strecken wie dem Schleizer Dreieck, wo man sich während einer Runde genau Null ausruhen kann und wenn man bei über 30 Grad dort zwei Rennen an einem Tag fährt. Ohne Kondition verliert man die Konzentration und es schleichen sich Fehler ein. Man ist dann einfach nicht mehr in Flow.»
Wie läuft das da bei Ortema und wie ist dein persönliches Fitness-Level?
«Man hat einen Trainingsplan für den Sommer und einen für den Winter. Im Winter fängt man mit der Grundlagen-Ausdauer an, und allem anderen. Die ganze Woche ist quasi voll. Im Sommer ist man ja viel unterwegs und da ist der Plan dann minimiert. Bei Ortema dürfen sie ja keine Ergebnisse von anderen preisgeben. Aber ich bin wohl vorne mit dabei.
Der Test startet auf dem Laufband. Bei 6 km/h, drei Minuten lang. Es folgen 30 Sekunden Pause, in der Laktatwerte und Puls gemessen werden. Dann wieder drei Minuten Laufbahn, dann aber mit zwei km/h mehr, also acht. Das geht so lange, bis man nicht mehr kann. Ich bin bis 20 km/h gekommen, die habe ich aber nicht mehr geschafft. Das will ich über den Winter aber unbedingt hinkriegen.
Dann werden an Geräten die einzelnen Muskelgruppen getestet. Der Widerstand ist fest und man misst die Kraft in Newtonmeter. So sieht man auch, wo es eventuell Defizite gibt. Es gibt auch Vergleichstests, wie zum Beispiel Rücken- und Bauchmuskeln zusammen passen. Am Ende war ich zufrieden, aber es geht noch besser.»
Wie sahen hinterher deine persönlichen Erkenntnisse aus? Gibt’s noch was zu tun?
«Die Grundlagen-Ausdauer kann ich noch verbessern. Auch bei Bauch- und Rückenmuskulatur ist noch Spielraum. Luft nach oben gibt es immer.»
Gab es jetzt Änderungen in deinem Plan?
«Ich habe in den letzten Jahren alleine zuhause trainiert. Seit ein, zwei Monaten bin ich das erste Mal in einem Fitness Studio, zusammen mit ein paar Kumpels. Daheim ist das echt eintönig geworden. Jetzt macht es mir viel mehr Spaß und zusammen mit den anderen kann man sich auch mal gegenseitig pushen.»
Willst du etwas Spezielles verbessern?
«Am Limit zu fahren, ist eben einfach anstrengend, daher arbeiten ich über die ganze Bandbreite an mir. Von oben bis unten.»
Wie schaut es denn mit der Ernährung aus?
«Die macht viel aus und ich bin da ziemlich hinterher. Süßigkeiten gibt es nicht viel und ehrlich gesagt, fällt mir das ziemlich schwer. Momentan habe ich es gut im Griff, man gönnt sich halt selten was. Meine Mutter ist eingeweiht, bei uns steht auch an Weihnachten nicht kiloweise das Zeug rum. Was eine Sünde wert wäre? Dann wahrscheinlich Chips. Cola trink ich ja eigentlich auch gerne. Aber ich nehme doch lieber Wasser.»