Jan Bühn (BMW) bleibt unter eigenen IDM-Erwartungen
Mit vielen Hoffnungen war BMW-Pilot Jan Bühn zum Finale der IDM Superbike an den Hockenheimring gereist. Der Lokalmatador aus dem badischen Kronau wollte sich mit zwei guten Resultaten bei seinem Heimrennen zum Saisonabschluss verabschieden. Der 28-jährige Badener hatte am Freitag beim verregneten Training ein gutes Gefühl und fuhr im ersten Zeittraining am Samstag die zweitschnellste Zeit hinter Superbike-Meister Ilya Mikhalchik.
Im Abschlusstraining konnte sich Jan Bühn leicht verbessern und war mit nur 0,486 Sekunden Rückstand Sechster auf seinen Freund und ehemaligen Kiefer-Teamkollegen Marvin Fritz (Neckarzimmern/Yamaha), der als Gaststarter in Hockenheim an den Start ging und die Bestzeit erzielte.
Beim ersten Lauf am Sonntag ging Jan Bühn aus der zweiten Startreihe in das Rennen über 18 Runden auf dem 3,692 km langen Hockenheimring. Der BMW-Pilot kam als Siebter aus der ersten Runde und brauchte lange, bis er am Kawasaki-Piloten und Langstrecken-Weltmeister Erwan Nigon aus Frankreich vorbei war. Danach war der Abstand auf den Fünftplatzierten zu groß und Jan Bühn überquerte mit 12,505 Sekunden Rückstand als Sechster die Ziellinie auf Sieger Ilya Mikhalchik aus der Ukraine.
Vor dem zweiten Lauf fielen im badischen Motodrom Regentropfen, da dann gleich danach wieder die Sonne schien, wurde der Start etwas verschoben und alle gingen auf Trockenreifen an den Start. Jan Bühn ging als Dritter aus der ersten Startreihe ins Rennen und hatte auf seiner BMW einen guten Start. Aber wegen seiner Beschleunigungsprobleme konnte er den Speed nicht mitgehen und belegte wie im ersten Lauf den sechsten Platz. Im Ziel nach 16 Runden hatte er 22,305 Sekunden Rückstand auf Sieger Marvin Fritz, der in der letzten Kurve innen Mikhalchik überholte und mit 0,272 Sekunden Vorsprung beim Finalrennen siegte.
«Leider konnte ich in beiden Rennen nicht schneller fahren, seit Assen haben wir Probleme beim Beschleunigen und leider haben wir die Ursache noch nicht gefunden», schilderte er nach dem Rennen enttäuscht. «Deshalb konnte ich mit gebrauchten Reifen die Zeiten von der Spitze nicht mehr mitgehen. Wie es in der nächsten Saison weiter geht, weiss ich noch nicht. Ich werde in diesem Jahr noch beim Langstrecken-WM Lauf in Malaysia fahren und dann werden wir sehen was kommt.»
Nachwuchsmann will weitermachen
Auch für seinen 25-jährigen EGS-Teamkollegen Tim Eby aus Blumberg war es ein Wochenende mit schwierigen Bedingungen. Der Schwarzwälder fuhr beim Regentraining am Freitag gute Zeiten und belegte die Plätz 5 und 7. Doch zwei Runden vor Trainingsende stürzte Eby beim Anbremsen der Sachskurve und beim Überschlag seiner BMW brach der Rahmen. Beim Ersatzmotorrad ging beim ersten Zeittraining dann gleich in der ersten Runde der Motor kaputt.
Im zweiten Training konnte Eby dann sein Motorrad erstmals auf trockener Piste abstimmen und belegte mit 5,317 Sekunden Rückstand den 23. Startplatz. Im ersten Rennen konnte er sich gegen Björn Stuppi durchsetzen und holte auf Tim Stadtmüller auf. Am Ende hatte Eby nach 18 Runden einen Rückstand von 1:21,620 Minuten auf den Sieger und belegte den 21. Rang. Auch im zweiten Lauf duellierte er sich mit Stuppi, der diesmal auf dem 17. Rang mit 0,283 Sekunden vor Eby ins Ziel kam.
«Wir hatten für das zweite Rennen auf Regen gehofft und das Motorrad auch auf Regenbedingungen abgestimmt», so Eby. «Wir konnten dann in der Startaufstellung nur noch auf die Trockenreifen wechseln. Leider lief es schlechter als gedacht, weshalb ich als Letzter ins Ziel gekommen bin. Ich bin aber sehr froh, dass ich den Schritt in die IDM gewagt habe und freue mich bereits auf das nächste Jahr, dann werde ich mit einer neuen BMW an den Start gehen. Ich habe in diesem Jahr viel gelernt und versuche das gelernte umsetzen und mich immer mehr zu steigern.»
Im Gesamtklassement hat sich Jan Bühn mit seinen zwei sechsten Plätzen beim Finale in Hockenheim auf den zehnten Gesamtrang mit 82 Punkten verbessert. Sein Teamkollege Tim Eby hat die Saison mit neun Zählern auf dem 23. Gesamtrang beendet. Mit der diesjährigen Saison war Jan Bühn allerdings nicht zufrieden.
«Das Glück war nicht auf unserer Seite», erklärt er. «Zuerst kam die Verletzung beim Test in Oschersleben vor dem Saisonauftakt, dann der technische Defekt in Most. Bei den letzten zwei Veranstaltungen in Assen/NL und hier in Hockenheim hatten wir Probleme beim Beschleunigen aus den Kurven, leider haben wir den Fehler nicht gefunden. Dennoch hat es viel Spaß gemacht mit unserem neuen EGS-Motoracing-Team und die Jungs haben einen super Job gemacht.»