Florian Alt: «Wir sind unauffällig, aber effektiv»
Florian Alt (li.) mit Kollege Marco Fetz
Florian Alt gehört mit seiner Wilbers-BWM zum engeren Favoriten-Kreis der IDM Superbike. Gemeinsam mit den Kollegen wird er Jagd auf den zweifachen Meister Ilya Mikhalchik aus der Ukraine machen, der sich nach dem Aufstieg des Vorjahresmeister Jonas Folger seine IDM-Superbike-Krone gerne zurückholen möchte. Bevor es in Oschersleben mit der IDM erstmals ernst wird, fand Alt noch Zeit für ein paar schnelle SPEEDWEEK.com-Fragen.
SPEEDWEEK.com: Im Vorjahr verliefen die Vorbereitungen auf die Saison Corona-bedingt sehr holprig. Lief es in diesem Jahr besser und fühlst du dich gut vorbereitet auf die Saison?
Florian Alt: «Grundsätzlich lief die Vorbereitung deutlich besser als letztes Jahr. Wir konnten unser Testprogramm in Spanien durchziehen und einige Runden mit der neuen M1000RR fahren. Wir haben dabei den Fokus auf die Geometrie gelegt und einige wichtige Erkenntnisse hinzugewonnen.»
Du vertraust auf deine bewährte Truppe aus Nordhorn. Wie wichtig ist es für dich, in einem vertrauten Umfeld zu arbeiten?
«Das Team rund um Benny Wilbers hat mein Vertrauen, genauso wie ich ihres habe. Für mich ist es sehr schön, mit einem deutschen Team zusammenzuarbeiten, gerade wenn man international unterwegs ist. Die Atmosphäre im Team ist professionell und die Arbeit mit meiner eigenen Crew stimmig. Wir arbeiten unauffällig, aber effektiv.»
Du bist mit der neuen BMW M1000RR unterwegs. Wenn du die Fortschritte in wenigen Worten beschreiben müsstest…was kann das Motorrad?
«Als ich das erste Mal auf dem Bike saß, habe ich mit größeren Unterschieden gerechnet. Erst nachdem ich einen guten Speed hatte, konnte ich den Unterschied klar spüren. Das Motorrad hat mehr Variable und ist damit auch etwas schwieriger abzustimmen. Als wir für die jeweilige Strecke die richtige Richtung gefunden hatten, ging es merklich nach vorne. Speziell die Geometrie macht einen Unterschied.»
Dein Teamchef Benny Wilbers war ganz happy als ihr die 300 km/h-Marke geknackt habt. Wie fährt es sich so in dem Tempo?
«Die 300km/h Marke zu knacken ist eigentlich nichts Spezielles für einen Superbike-Fahrer. Das passiert relativ oft. Das Spezielle daran ist, dass wir es auf Rennstrecken wie Barcelona geschafft haben. Das liegt zum einen an dem starken BMW-Motor und auch daran, dass wir aus schnellen Kurven besser rauskommen. Wenn man das mit der Superbike-WM vergleicht, ist es jedoch nicht sehr schnell. Die sind gerne Mal 25-30 km/h schneller. Aber für ein Stock-Motorrad nach IDM-Reglement sind wir schon sehr schnell auf der Geraden. Das Team hat viel Prüfstandsarbeit hinter sich.»
Der IDM-Auftakt in Oschersleben steht an. Bist du startklar?
«Was soll ich dazu sagen? (lach) Wir sind bereit. Endlich kann es losgehen.»