Leonov und Hertrampf kämpfen weiter um IDM-Start
«Ja, es war lustig», beschreibt Vladimir Leonov sein Oster-Wochenende. Denn das hatte der Mann aus Moskau bei seinem Teamchef Denis Hertrampf verbracht. Aber nicht nur, um sich vom gemütlichen Sofa aus das 24-Stunden-Rennen von Le Mans anzusehen. Leonov musste auch ranklotzen und seine Skills als Baggerfahrer verfeinern. Ein gepflasterter Weg zur Gartenhütte soll es mal werden. Von einer neuen Karriere als „Bob der Baumeister“ will Leonov aber nicht sprechen, ein Start bei der IDM sein größter Wunsch.
Denn noch immer sind seitens des DMSB, die sich damit an die Vorgaben des Olympischen Komitees hält, alle Sportler aus Russland und Weißrussland auf Grund des Ukraine-Krieges von Sportveranstaltungen ausgeschlossen. «Wir werden weiter mit ihm planen und hoffen, eine Lösung zu finden», erklärt Hertrampf, der sich im zweiten Jahr mit Leonov und dem im letzten Jahr vollzogenen Wechsel zu Yamaha für diese Saison einige Erfolge versprochen hat.
Neben der Gartenarbeit in Nordhorn warteten auf Leonov auch ein Grillabend und die eine oder andere Runde Ping-Ping auf ihn. «Die Geschichte mit meiner Lizenz ist und bleibt schwierig», muss er dennoch einräumen. «Wir haben so viel probiert. Ich sehe aktuell keine Lösung ehrlichgesagt. Die Kart-Fahrer dürfen laut FIA zum Beispiel fahren, sie haben eine Lizenz. Das ist für mich natürlich nicht toll, wenn das für mich nicht gilt.» Auch in anderen Serien sind laut Leonov russische Piloten unterwegs, die Lizenz stellt kein Problem dar. Doch für ihn um so mehr. Da die IDM unter DMSB-Flagge fährt, bleibt er nach wie vor ausgeschlossen.
«Vielleicht ändert sich was mit dem Krieg», hofft er wie viele andere auch. «Im Moment weiß ich sonst keine Lösung. Ich schätze, dass ich beim ersten Rennen ziemlich sicher nicht dabei bin.» Die Tests in Spanien hatte Leonov noch zusammen mit seinen IDM-Teamkollegen Daniel Kartheininger und Max Schmidt absolviert.
«Natürlich bin ich auch weiter ein Teil des Teams», versichert er. «Ich kann den anderen Fahrern helfen, so wie ich es in Spanien schon getan habe. Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ausser dass ich weiter als Riding-Coach arbeiten kann. Es gibt zu viele Dinge, die es kompliziert machen. Ich bin happy, dass Denis nicht aufgibt. Auch wenn ich manchmal nicht so zuversichtlich bin. Aber ich bin noch derselbe Leonov.»