Max Schmidt mit persönlichem IDM-Rekord in Schleiz
Die vierte Veranstaltung der IDM führte den mit 19 Jahren jüngsten Superbiker im Feld erneut gen Osten. Auf dem legendären Dreieckskurs gelten eigene Gesetzte. Nur wer den speziellen Schleiz- Charakter mit einer Mischung aus rustikaler Naturstrecke und klassischer Rundstrecke mit Mut und Cleverness angeht, hat die Chance auf ein gutes Resultat.
Max Schmidt, mittlerweile kein Neuling mehr auf dem Dreieck, zeigte zunächst eine solide Vorstellung am ersten Trainingstag. Doch der Plan für einen guten Startplatz ging nicht auf. Trotz einer klar verbesserten Zeit im Vergleich zum Vorjahr, wollte sich Max den großen Angriff für das zweite Quali sparen. Doch ein kurzer Schauer zu Beginn der Session sabotierte seinen Trainingsplan. Am Ende blieb es bei der Zeit aus dem Q1 und dem nicht vielversprechenden Startplatz 20.
Umso motivierter startete der Wuppertaler bei heißem Sommerwetter in den Rennsonntag. Die eingeplante Aufholjagd nach Meisterschaftspunkten in der höchsten deutschen Zweirad- Straßenmeisterschaft verglühte allerdings im wahrsten Sinne bereits auf den ersten Metern. Die Kupplung der 1000ccm-starken Yamaha überhitze beim Startvorgang so sehr, dass der junge Pilot die Leistung des Vierzylinders nicht mehr zum Einsatz bringen konnte. Bereits in der dritten Runde abgeschlagen und vortriebslos rollte die #25 eine Runde später zur Aufgabe in das Zelt des Hertrampf-Teams.
Nach erfolgreicher Reparatur stand ein wieder einmal gleichzeitig tief frustrierter, aber auch hochmotivierter Jung-Superbiker in der Startaufstellung zum zweiten Rennen. Nach dem Motto ‚wenn schon denn schon‘ setzte das Team zudem erstmals in einem Rennen auf die weichste Reifenmischung SCX des Serienausrüsters Pirelli. Diesmal ging die Rechnung auf. Trotz durchschnittlichem Start und dem Verlust eines Platzes im Tumult der ersten beiden Linkskurven, ließ sich Schmidt diesmal weder von der Technik noch von den Gegnern bremsen.
Trotz anhaltender Rennhektik zeigte er eine konstante Leistung und spulte ab Rennmitte Rundenzeiten im Bereich des Qualifikationstrainings ab. In der Konsequenz ging es souverän weiter nach vorne. P14, 13, 12. Als Schmdit eingangs der letzten Rennrunde noch knapp eine Sekunde hinter dem Podest-erfahrenen Niederländer Ricardo Brink lag, setzte der 19-jährige die letzte Reserve frei und schloss bereits im ersten Sektor auf den BMW-Piloten auf und überrumpelte den Kontrahenten auf der Bremse im Stile eines abgezockten Profis. Keine zwei Kilometer später donnerte er als Elfter über die Ziellinie und durfte sich nach der Spitzenleistung auch wie ein Sieger fühlen.
«Meine Laune ist schon gut, nach dem wieder sehr speziellen Wochenende in Schleiz», fasst er zusammen. «Aber super happy bin ich dennoch nicht. Mir ist klar, würde ich im Training noch mehr aus mir und dem Motorrad rausholen, ginge es im Rennen noch weiter voran. Das Tempo in Lauf 2 war gut aber von Startplatz 18 lassen sich eben nicht ab Runde 1 top Zeiten fahren. Auch wenn ich gut überholt habe, ich konstant im Rennen die Pace aus dem Quali gehen konnte, ich mich auch mit gebrauchten Reifen sehr wohlfühle und ich mit P 11 wirklich happy bin, von einem besseren Startplatz aus wäre noch viel mehr drin. Daran muss ich arbeiten. Ich bin heiß auf Assen und hoffe, dass ich hier in beiden Rennen wieder an mir arbeiten kann.»