IDM Sachsenring: Mikhalchik (BMW) mit Start-Ziel-Sieg
Teamchef Jens Holzhauer musste lange überlegen, wann seine Honda aus eigener Kraft, ohne Reverse Grid, zuletzt auf der ersten Startposition gestanden ist. So richtig wollten sich die Puzzle-Teile nicht zusammenfügen. «Also unser letzter Sieg», wußte Holzhauer dafür ganz genau, «das war im Jahr 2011 in Schleiz mit Michael Ranseder.» Mit der Pole-Position seines neuen Piloten Florian Alt, der eine 1:23,175 min hingezaubert hatte, waren die Bedingungen für neue Erinnerungen bestens.
Neben Alt auf Platz 1 ging es mit Hannes Soomer gleich mit einer Honda weiter. Der Ukrainer Ilya Mikhalchik komplettierte die erste Reihe. Knapp dahinter hatten sich der Russe Vladimir Leonov, der wie im Vorjahr wieder für die Vereinigten Arabischen Emirate an den Start geht, Neuzugang Patrick Hobelsberger und Hartog-Vertreter Bastien Mackels für das erste Rennen am Sonntagvormittag in Stellung gebracht.
Mikhalchik suchte nach dem Start den Weg außen rum und kassierte gleich das Honda-Duo ein. Auch die erste Runde wurde eine Sache des Ukrainers, doch Alt drückte von hinten mit allem, was die Fireblade hergab. Perfekt durchs Feld gewühlt hatte sich auch Mackels, der allerdings gleich von Soomer und Hobelsberger in der zweiten Runde kassiert worden war. Ab der vierten Runde hatte sich das Feld aufgeteilt. An der Spitze regierte der dreifache Meister Mikalchik, 0,3 Sekunden dahinter lauerte Alt, mit Soomer am Hinterrad. Dahinter hatte sich das Trio ein paar Meter Luft verschafft. Hobelsberger hatte vom Dreigestirn schnell gelernt und schaffte es, die Lücke nach vorne zu schließen.
Die Verfolger wurden von Toni Finsterbusch angeführt, der sich mit Mackels und Leonov zusammengetan hatte. Dahinter, mit 1,6 Sekunden Rückstand ging es mit den BMW-Kollegen Bálint Kovács, Philipp Steinmayr und Marc Moser weiter. Doch die Führung war auch nach sieben Runden nach wie vor eine Sache von Mikhalchik. Doch Alt und Soomer ließen nicht locker. Hobelsberger, der sein erstes Rennen überhaupt fuhr, hatte die beste Aussicht nach vorne und hatte sich am Führungstrio festgebissen.
Leonov rollte mit technischen Problemen Richtung Box. Zur Halbzeit hatte sich der Ukrainer eine winzige Lücke herausgearbeitet. Alle Drei hatten sich für den SCX-Hinterreifen entschieden. Vorne hatten sich die Fahrer für eine SC1 entscheiden, bis auf Mikhalchick. Der hatte den etwas härteren Vorderrad-Reifen SC2 gewählt. Das Thema Hinterrad-Slides wurde vor allem ein Thema für Alt, der in der elften Runde gleich von zwei Fahrern kassiert wurde, erst von Soomer, dann von Hobelsberger.
Crash wurde von Toni Finsterbusch und Marc Moser vermeldet, beide konnten sich selbstständig vom Unfallort entfernen. Daniel Kartheininger fehlte schon seit der ersten Runde. Für Alarm an der Spitze sorgte nach wie vor Mikhalchik, doch Soomer war nicht bange und setzte den Ex-Meister kräftig unter Druck. Hobelsberger und Alt waren ebenfalls noch scharf auf die Pokale. Drei Runden vor Schluss battelten sich Soomer und Hobelsberger, eine Chance, die Mikhalchik nutzte und sich für den Endspurt 2,2 Sekunden Luft nach hinten verschaffte. Sturz hieß es für Gastfahrer für Philipp Gengelbach.
In der vorletzten Runde ging es für Mikhalchik Richtung Sieg. Alt hatte ordentlich gefrühstückt und kassierte Hobelsberger in der Waldmann-Kurve, mit ein Mal kurz Luft anhalten. Auf den letzten Metern quetschte sich Soomer im Rookie-Duell noch an Hobelsberger vorbei, der zum Einstand mit einem vierten Platz glänzte.
Ergebnis IDM Superbike Rennen 1
1. Ilya Mikhalchik (BMW)
2. Florian Alt (Honda)
3. Hannes Soomer (Honda)
4. Patrick Hobelsberger (BMW)
5. Bastien Mackels (Yamaha)
6. Balint Kovacs (BMW)
7. Philipp Steinmayr (BMW)
8. Max Schmidt (BMW)
9. Jan-Ole Jähnig (BMW)
10. Kamil Krzemien (BMW)
11. Paul Fröde (Honda)
12. Sandro Wagner (BMW)
13. Micheal Ghilardi (Yamaha)
14. Kevin Orgis (BMW)
15. Marco Fetz (BMW)
16. Colin Velthuizen (BMW)
17. Steve Jenkner (Yamaha)
18. Björn Stuppi (BMW)