Formel 1: FIA spricht Urteil

Leandro Mercado: IDM-Kampfansage für Schleiz-Sonntag

Von Thorsten Horn
Tati Mercado

Tati Mercado

Eine Sensation war der zweite Startplatz von Tati Mercado für das erste Superbike-Rennen beim IDM-Event in Schleiz nicht. Eine kleine Überraschung hingegen schon. Schließlich ist er noch ein relativer Schleiz-Frischling.

Wenn jemand auf den modernsten Rennstrecken der Welt gefahren ist, wie zum Beispiel der aktuelle IDM- sowie Ex-Superbike-WM-Pilot Leandro Mercado, muss auf ihn ein Renn-Wochenende auf dem Schleizer Dreieck wie ein Kulturschock wirken. Nun, ganz so schlimm war es beim Argentinier bei seiner ersten Begegnung mit der ältesten noch befahrenen Naturrennstrecke Deutschlands im vorigen Jahr nicht, doch ganz spurlos ging sein Debüt auch nicht an ihm vorüber.

2022 half Leandro „Tati“ Mercado des Öfteren beim Honda-Team Holzhauer Racing Promotion aus. Unter anderem in Schleiz «Ich kam im vorigen Jahr am Donnerstag erstmals nach Schleiz. Ich habe dann mein Fahrrad genommen, um einmal um die Strecke zu fahren. Was ich gesehen habe, war eine offene Straße. Davon war ich ziemlich überrascht. Natürlich hatte ich davon gehört, aber in Natur sah das noch einmal ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte», gab Tati Mercado bei seinem zweiten Schleiz-Besuch gegenüber SPEEDWEEK.com zu.

Und weiter: «Am Freitag habe ich mich erst einmal an die Strecke herangetastet, doch meine Augen wurden von Runde zu Runde und mit steigender Geschwindigkeit immer größer. Schleiz ist eine sehr spezielle Strecke, eigentlich ziemlich wie beim Road Racing. Hier brauchst du definitiv viele Runden, um schnell zu sein. Ich will nicht sagen, dass ich Angst hatte, aber Respekt sollte man der Strecke schon entgegenbringen.»

Im Training sicherte er sich vor Jahresfrist den neunten Startplatz, schied im ersten Rennen nach einem Sturz in der drittletzten Runde in der Schikane vor Start und Ziel auf Platz sieben liegend aus und wurde im zweiten Sechster. Beim diesjährigen Event stellte er gestern die Kawasaki ZX-10RR des Teams Kawasaki Weber Motos Racing etwas überraschend auf den zweiten Startplatz, gleich neben den Polesetter Ilya Mikhalchik.

«Um ehrlich zu sein, in diesem Jahr genieße ich das Schleiz-Wochenende viel mehr. Dennoch musste ich mich wieder erst herantasten, denn am Donnerstag sind noch normale Straßenautos über die Strecke gefahren. Da musste man erst einmal das Grip-Niveau ausloten.»

Nachdem er im ersten Zeittraining dort anfing, wo er im vorigen Jahr hier aufgehört hatte, auf Platz 5, schnappte er sich im zweiten besagten Startplatz in der „front row“. «Darüber bin ich wirklich sehr glücklich. Hier in Schleiz in der ersten Startreihe zu stehen, ist für mich sehr speziell. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mich schon am Freitag wohler gefühlt habe als im vorigen Jahr. Danke auch ans Team, denn wir haben mit dem Bike in jeder Session einen Schritt nach vorn gemacht. Ich war im ersten Zeittraining schon ziemlich nahe am Zweitplatzierten dran. Das hat mich fürs zweite Quaulifying optimistisch gestimmt.»

Woher dieser Schritt herkam, konnte Tati Mercado anschließend nicht mit Gewissheit sagen, lobte aber zuerst das Team und das Motorrad. Gleichwohl verneint er aber auch nicht, dass er seine Schleiz-Kenntnisse zügig verbessert hat. «Ich bin in einem neuen Team und fahre ein für mich neues Motorrad. Wir verbessern uns ständig auf allen Gebieten. Schade, dass ich mich am Sachsenring schon am Freitag verletzt habe und wir dadurch das nächste Rennen verpasst haben. Ebenso konnten wir dadurch eine Zeit lang nicht testen. Sonst wären wir sicherlich zum jetzigen Zeitpunkt schon weiter.»

Und wie lautet sein Ziel für den Sonntag? «Ich möchte in beiden Rennen aufs Podest», kommt es wie aus der Pistole geschossen. Was hätte er auch anderes sagen sollen bei dieser Ausgangslage? Dennoch lässt er noch ein Hintertürchen offen. «Ein Sieg wird schwer werden, schließlich haben Ilya Mikhalchik, aber auch andere, schon viel mehr Schleiz-Erfahrung als ich. Aber man soll niemals nie sagen. Rennen zu gewinnen ist immer das Ziel. Aber die BMW und die Honda sind schon sehr stark. Wenn sich eine Möglichkeit bietet, werde ich da sein.»

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