Roman Raschle: Superbike-Comeback in Schleiz
Beim Blick auf die Gästeliste am Schleizer Dreieck gibt es so manches Wiedersehen. Auch der Schweizer Roman Raschle hat als Gast bei den Pro Superstock 1000 eingecheckt. Seine Karriere als aktiver IDM-Pilot hat Raschle schon vor Jahren beendet. Er wechselte dann auf die andere Seite der Boxenmauer und managte gemeinsam mit Kawasaki-Händler Rainer Schnock den IDM-Auftritt der Grünen bei der IDM Supersport. Gemeinsam mit Luca Grünwald wurde man im Jahr 2020 Meister in der mittleren IDM-Kategorie.
Nach der Saison 2022 und der Einführung der Next-Generation-Regeln, welche in der 600er-Kategorie auch mehr Tuning-Maßnahmen für die bisherigen Motor-Konzepte erlaubt, zog sich das Team aus der IDM zurück. Raschle konzentriert sich seit dem in seiner heimischen Werkstatt ganz auf seine Motorrad-Kunden.
Beim Blick auf die Teilnehmer-Liste der Pro Superstock 1000 taucht der Name Raschle gleich mehrfach auf. Unter dem Teamnamen Raschle Racing starten Adrian Scheiwiller, Yanick Raschle und Roman Raschle selbst mit einer Kawasaki ZX-10R.
«Es gibt mehrere Gründe», erklärt Roman Raschle auf die Frage nach dem Warum für den Schleiz-Einsatz. «Wir haben alle am gleichen Ort unsere Ausbildung zum Motorradmechaniker gemacht. Yanick Raschle ist nicht verwandt mit mir. Wir kommen zwar aus der gleichen Ecke in der Schweiz, aber verwandt sind wir nicht.»
«Die beiden Schweizer Jan Büchel und Dani Widmer sind ja fest eingeschrieben bei der Pro Superstock 1000», erklärt er, «und das sind Freunde von mir. Die kommen immer mit uns nach Spanien, wenn wir im Winter da unten sind. So fahren wir halt immer ein bisschen miteinander. Da haben wir dann gesagt, es wäre doch cool, zusammen an einem etwas gescheiterem Rennen teilnehmen zu könnten als bei so einem Hobby-Event. Da ich selber ja meine besten IDM-Ergebnisse in der Vergangenheit immer in Schleiz gefeiert hab und Schleiz für uns irgendwie zweite Heimat ist, weil es so ähnlich wie bei uns zu Hause ist, in den schönen Schweizer Bergen, haben wir uns überlegt, wo wir unseren Gaststart machen. Und weil jetzt auch noch das 100-jährige Jubiläum in Schleiz ist, war es naheliegend, dass wir hier fahren.»
«Es war erst aus einem Spaß heraus», beschreibt er die Planung, «dann wurde es ein wenig ernster. So haben wir uns eben passend zum Jubiläum entschieden, auf einer unserer Lieblingsstrecken einen Gaststart zu machen. Wir drei Gäste sind alle ähnlich schnell. Wir werden sicherlich nicht um die vordersten Ränge kämpfen können, das ist uns schon klar. Es geht einfach darum, hier dabei zu sein und auf gescheitem Niveau wieder mal ein Rennen fahren zu können. Wir werden aber nicht öfters am Start stehen.»
Nach dem ersten Qualifying am Freitagnachmittag war Roman Raschle mit seinen 44 Jahren übrigens der Schnellste der Schweizer Reisegruppe und landete mit einer Zeit von 1.29,354 min. auf Platz 15.