Rolli-Tuning: Spenden-Aktion und Quartararo-Stiefel
«Ich freue mich sehr», erklärt mit Patrick Siede einer der eifrigsten Motorradsport-Fans und oft bei der IDM zu Gast, «bestätigen zu können, dass mein Rollstuhl endlich sein tolles Upgrade bekommen hat. Der Termin für die Anpassung der Zughilfe war ein voller Erfolg. Wir haben uns nicht nur passende Reifen ausgesucht, die auf fast jeder möglichen fahrbaren Oberfläche unterstützen, auch war es eine große Herausforderung, Lenker, Bremsen und Daumendrossel so anzupassen, dass ich trotz meiner körperlichen Beeinträchtigung problemlos damit umgehen kann, vor allem wegen der Spastizität.»
«Es war eine coole Sache mit der Spenden-Aktion», erklärt Marco Fetz, sonst in der IDM Superbike am Start, aber aktuell leider verletzt. «Bastian Ubl hat die Sache ja ins Leben gerufen. Unser Ziel war 7000 Euro zu sammeln, denn das kostet eine offizielle Zughilfe.»
«Patrick leidet an einer spastischen Krankheit», hatte Ubl damals in seinem Spendenaufruf erklärt. «Leider wird Patrick von Ämtern und Krankenkassen immer wieder abgelehnt und kriegt keine Unterstützung für einen elektronischen Rollstuhl oder eine Zug-Hilfe für seinen Rollstuhl,was ihm das Leben leichter machen würde.»
«Basti hat sich dann mit dem Fachmann für die Rollstuhl-Geschichte in Verbindung gesetzt», schildert Fetz. «Der meinte dann, dass er uns auch preislich entgegenkommt, denn er fand, es sei eine coole Aktion. Dann kam die Spenden-Aktion und lief wirklich sehr gut. Wir haben 7.500 Euro zusammenbekommen. Patrick ist ja auch öfters bei der MotoGP im Fahrerlager dabei und kennt sogar Fabio Quartararo ein bisschen und der hat sich auch bereiterklärt mitzumachen und ein paar signierte Stiefel für eine Versteigerung zur Verfügung gestellt.»
«Das haben wir dann auch am Sachsenring gemacht», geht die Geschichte weiter. «Die Stiefel wurden übergeben. Die haben wir dann versteigert und der Patrick hat nochmal 5.500 Euro erhalten. Am Ende hatte Patrick ein Budget von etwa 13.000 Euro.» Letzten Mittwoch war dann der große Tag und die Zughilfe und alles Drumherum wurden montiert und angepasst. Unter anderem wurde das Gas von rechts nach links verlegt und Patrick Siede hat schon die ersten Testkilometer absolviert. Top-Speed liegt bei 15 km/h und der Akku reicht für 60 Kilometer Strecke.
«Vielen Dank an alle Spender und diejenigen, die die Spendenaktion geteilt und generell unterstützt haben», erklärt Siede. «Die ganz besondere Art von Dankbarkeit und Wertschätzung geht natürlich an Bastian Ubl und Marco Fetz. Ihr habt mir nicht nur ein bisschen mehr Unabhängigkeit gegeben, sondern auch etwas, das für mich als Mensch der Freiheit am nächsten kommt. Ihr beide bereichert mein Leben so, dass es nicht in Worte zu fassen ist. Wir sehen uns nächstes Wochenende am Schleizer Dreieck.
«Vielen, vielen Dank an jeden einzelnen, der dazu beigetragen hat», erklärt Bastian Ubl.