Ilya Mikhalchik: Geht doch – Sieg bei IDM SBK Most
Ilya Mikhalchik war nach dem dritten Platz von Spa im Rahmen der Endurance-WM mit gestärktem Selbstbewusstsein und frischem Mut nach Tschechien gereist. Nach seiner Nullnummer beim letzten IDM-Meeting in Oschersleben muss sich der Ukrainer mit seiner BMW nun ordentlich ins Zeug legen, wenn er in Sachen IDM-Titel noch ein Wörtchen mitreden will. Dass er dazu in der Lage und auch top motiviert ist, stellte er in den beiden Zeittrainings mit der Bestzeit von 1.32,712 min. klar. Die Erleichterung war ihm im Anschluss anzumerken. «Das war es, was wir gebraucht haben», stellte er fest. «Das andere ist die Vergangenheit. Ich habe sogar extra neue Farben und ein neues Design für meinen Helm gewählt.»
Das erste Mal seit drei Jahren konnte der Ukrainer, der aktuell fern seiner Heimat in Polen lebt, auch wieder Familie und Freunde an der Rennstrecke begrüßen, die die beschwerliche Reise aus der Ukraine nach Most angetreten hatten, um ihn tatkräftig zu unterstützen. «Das ist wichtig für mich, denn wir haben eine schwere Zeit hinter uns», erklärt er.
Am Start zum ersten Rennen des Tages wollte es Mikhalchik dann wissen und zündete den Turbo. «Leider war ich dann ein wenig spät auf der Bremse», schildert er. Den Eingang zur ersten Schikane verpasste er nach dem Spätbrems-Manöver und musste daraufhin den Notausgang und den etwas längeren Weg außenherum wählen. In der Verfolgergruppe reihte er sich wieder im Feld ein. Mit einem beherzten Angriff am Ende des Rennens quetschte sich der Ukrainer noch an am Esten Hannes Soomer vorbei auf Platz 2.
«Nach drei, vier Runden hatte ich ein paar Probleme mit der Bremse, sie wurde heiß», berichtet er nach der Zielankunft, «daher konnte ich nicht das Potenzial abrufen, zu dem ich normalerweise in der Lage bin. Platz 2 war nicht das Ergebnis, was ich wollte, aber es ist trotzdem schön, wieder zurück auf dem Podium zu sein.»
Im zweiten Lauf dann der Befreiungsschlag des Ukrainers, der aber auch da nicht ohne Schrecksekunde in der ersten Schikane davonkam, als er im allgemeinen Tumult steckenblieb und anschließend zu einer spektakulären Aufholjagd ansetzte, nach der er sich zum Sieger des Rennens küren durfte. «Jetzt bin ich happy», dann auch sein Kommentar. «Mein Team war unglaublich und hatte noch einiges geändert. Auch mit der Bremse war alles so perfekt wie es sein soll. Nach dem Start ging es ein wenig aggressiv zu. Einer stürzte, ein anderer berührte mein Motorrad. Ich wäre fast im Graben gelandet und habe an die zehn Plätze verloren. Doch mit einem straffen Tempo, vor allem am Ende, habe ich mich zurückgekämpft. Ein tolles Gefühl. Ich hoffe, es geht in diesem Stil weiter.»
Ergebnis IDM Superbike Q1 + Q2
1. 1.32,712 min. Ilya Mikhalchik
2. 1.32,974 min. Florian Alt
3. 1.33,305 min. Hannes Soomer
Ergebnis IDM Superbike Rennen 1
1. Florian Alt
2. Ilya Mikhalchik
3. Hannes Soomer
Ergebnis IDM Superbike Rennen 2
1. Ilya Mikhalchik
2. Florian Alt
3. Bastien Mackels
Punktestand nach 6 von 14 Rennen
1. 140 Punkte Florian Alt
2. 85 Punkte Bastien Mackels
3. 84 Punkte Hannes Soomer
4. 79 Punkte Patrick Hobelsberger
5. 75 Punkte Ilya Mikhalchik
6. 52 Punkte Bálint Kovács
7. 47 Punkte Toni Finsterbusch
8. 47 Punkte Philipp Steinmayr
9. 43 Punkte Max Schmidt
10. 30 Punkte Vladimir Leonov
11. 29 Punkte Kamil Krzemien
12. 27 Punkte Jan-Ole Jähnig
13. 23 Punkte Leandro Mercado
14. 22 Punkte Daniel Kartheininger
15. 14 Punkte Paul Fröde