Werner Daemen will 2024 mit BMW-Quartett starten
Viel los im Team BCC-alpha-Van Zon-BMW
Vor kurzem feierte Werner Daemen mit seiner Frau Wendy den 25. Hochzeitstag. Dass der Belgier gute Nerven hat, beweist er jedes Jahr aufs Neue in der IDM Superbike. In diesem Jahr hatte er fünf Fahrer unter Vertrag und wie immer hatte es Daemen mit seinem Partner Andy Gerlich, der für die Technik verantwortlich zeichnete, alles im Griff. Gelernt hat das der ehemalige WM- und IDM-Pilot sicherlich auch zuhause, denn im Laufe der letzten 25 Jahre kamen noch vier Kinder zur Familie dazu.
In der IDM Superbike 2023 mussten sich Daemen und sein Aushängeschild Ilya Mikhalchik mit dem Vizetitel begnügen. Vor allem zu Beginn der Saison ging beim Ukrainer auf der Jagd nach seinem vierten Meistertitel auf der Strecke einiges daneben. Auch wenn Mikhalchik in der restlichen Saison mächtig aufholte und den Titelkampf auch im Namen von BMW bis zum allerletzten Lauf in Hockenheim offenhielt, machte am Ende doch Honda-Mann Florian Alt das Rennen um den Titel.
«Ich denke», so Daemen, «dass wir in diesem Jahr die Schnellsten über die Renndistanz waren, aber Florian war einfach smarter und ist nicht gestürzt.»
Für das Jahr 2024 plant Daemen auch wieder mit einer vollen Box. Die Rede ist von vier Fahrern, wobei ein Wiedersehen mit Mikhalchik wahrscheinlich ist. Das Superbike-Reglement schmeckt Daemen aber nicht so ganz. Denn bei ihm ist zwischen den eingesetzten Motorrädern in der IDM und der Pro Superstock 1000, wo in diesem Jahr Marc Buchner für das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW am Start war, kein Unterschied. «Wir haben bei allen Fahrern dasselbe drin», erklärte Daemen im Rahmen des IDM-Finales. «Bei Buchner sind nur andere Reifen drauf. Bei uns kann man die BMW von Mikhalchik direkt so wie sie ist nach dem letzten Rennen kaufen, ohne das was umgebaut werden muss.» Der Preis für das gute Stück beläuft sich für Kaufinteressierte übrigens auf 35.000 Euro.
«Die laut Reglement geänderten Nockenwellen haben Honda, Ducati und Yamaha», erläutert Daemen, «aber wir haben das nicht und müssen das anders kompensieren. Ein Regelung mit zusätzlichem Gewicht wäre meines Erachtens erlicher. Das würde nur die Top-Fahrer betreffen. Bei den Nockenwellen sind alle betroffen.» Schon vor einigen Jahren hatten es der früheren Serienpromoter schon einmal mit der Balance of Performance versucht. Damals musste unter anderem Dauer-Sieger Markus Reiterberger Gewicht draufpacken. Am Siegen hat das ihn allerdings nicht gehindert.
Die Planungen für 2024 hat Daemen schon längst in Angriff genommen. Erneut wird er auch wieder im Auftrag von BWM die Geschicke des Langstrecken-WM-Teams leiten. Auch dort dürfte Mikhalchik wieder dabei sein. «Die Britische Superbike-Meisterschaft wäre sicher auch was für ihn», überlegt der Belgier. «Aber da ist wirklich alles ganz anders. Ausserdem ist die EWC die einzige Serie, bei der Fahrer etwas verdienen können. Die Hersteller engagieren sich unter anderem in der IDM weniger, daher muss ich die Last auf mehrere Schultern verteilen.»
Ein weiterer Vorschlag seitens des zigfachen Meistersteams geht in Richtung der kostenintensiven Tests unter der Saison, von denen im BMW-Team eher weniger absolviert wurden. «So ganz genau kann ich auch nicht sagen, wie das aussehen könnte», überlegt Daemen. «Aber vielleicht ähnlich wie in der EWC oder der Superbike-WM, wo man sich nach Beginn der Saison auf eine Teststrecke festlegen muss oder wo man nur eine bestimmte Anzahl an Testtagen hat. In der IDM kann man auf jeder Strecke soviel testen wie man will. Da fehlt die Balance. Es ist auch einfach alles ziemlich teuer geworden. Auch in der IDM, in anderen Ländern ist es auch nicht besser.»
Wie genau die Aufstellung für das IDM-Team 2024 aussehen wird, gibt Daemen noch nicht preis, aber an Möglichkeiten wird es der Erfolgstruppe nicht mangeln.