Philipp Steinmayr: Wenig Trainingszeit auf der BMW
Der Österreicher Philipp Steinmayr peilt in der IDM Superbike Top-5-Platzierungen an
Sein Umstieg von Yamaha auf BMW fiel Philipp Steinmayr nicht leicht, vor allem deshalb, weil es aus seiner Sicht 2023 zu wenige Möglichkeiten zum Testen gab. «Unter diesen Umständen bin ich mit der letztjährigen Saison zufrieden», verriet der Sechsplatzierte der IDM Superbike. «Das Team hat perfekt gearbeitet und mir jedes Wochenende ein perfekt vorbereitetes Motorrad hingestellt und ich konnte mich fahrerisch auch steigern. Allerdings war ich erst nach jeder Veranstaltung auf dem Niveau, mit dem ich eigentlich ins Rennwochenende hätte starten wollte.»
Dass mit mehr Training durchaus bessere Resultate im Bereich des Möglichen liegen, bewiesen die Rennen auf dem Red Bull Ring. «Das Niveau im Mittelfeld ist brutal stark. Da entscheiden schon Kleinigkeiten über die Platzierung. Vor meinem Heimrennen hatte ich die Gelegenheit mit meiner privaten BMW zu testen. Dementsprechend gut ist es für mich gelaufen. Hinter den beiden Superbike-WM-Piloten Garrett Gerloff und Loris Baz konnte ich mir zweimal das Punktemaximum holen.»
Beim IDM-Finale in Hockenheim wurde Ende September über eine gemeinsame Zukunft gesprochen und das Team Champion-alpha-Van Zon-BMW und Philipp Steinmayr wurden sich auch rasch einig, dass man die Zusammenarbeit auch im Jahr 2024 fortführen will. Nur das Finanzielle musste damals noch geklärt werden. Mittlerweile wissen wir, dass der 30-jährige Oberösterreicher auch diese Saison für die Mannschaft des belgischen Teammanagers Werner Daemen auf Punktejagd gehen wird.
Auch heuer wird Steinmayr mit einem Trainingsrückstand in die Saison starten. Beim Test des Teams auf dem Circuit Andalucia, bei dem sein Teamkollege Ilya Mikhalchik mit einem neuen Rundenrekord seine Anwartschaft auf den vierten Titelgewinn unterstrich, war er aus privaten Gründen verhindert. «Ich war zu diesem Zeitpunkt bei meiner Schwester in Kanada, danach musste ich einen Arzttermin wahrnehmen, auf den ich lange warten musste. Der ließ sich leider nicht verschieben.»
«Soviel ich weiß, wird das Team vor dem Saisonauftakt auf dem Sachsenring noch irgendwo testen. Wenn es meine Zeit zulässt, möchte ich auch mit meinem Motorrad noch irgendwo einige Runden abspulen, aber die Balance zwischen Arbeit und Test ist nicht einfach», verweist Steinmayr auf die Tatsache, dass seine Zeitressourcen als Geschäftsführer einer international tätigen Firma in den Bereichen Automatisierung, Prozessleitsysteme, Elektrotechnik und Photovoltaik beschränkt sind.
Neben der Internationalen Deutschen Meisterschaft sind die Dienste von Steinmayr, der 2022 als Teil der Equipe 18 Sapeurs Pompiers CMS zum Titel im Endurance World Cup verholfen hat, wieder in der Langstrecken-Weltmeisterschaft gefragt. «Ich habe mich mit dem No Limits Motor Team geeinigt und werde in der Stocksport-Klasse eine Honda steuern. Nachdem es Mitte April mit dem 24h-Rennen in Le Mans losgeht, sollte ich genügend Rennkilometer zurückgelegt haben, um auch für die IDM gerüstet zu sein. Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, hoffe ich auf Top-5-Resultate.»