Daemen: «Hoffe, dass Reiterberger WM-Chance bekommt»
Markus Reiterberger fährt in der IDM Superbike allen davon
Als Markus Reiterberger beim IDM Superbike-Lauf in Assen mit dem zweiten Tagessieg den Titel vorzeitig in der Tasche hatte, fehlte am Boxenstand eine Person. Werner Daemen. Reiterberger hatte sich für seine Auslaufrunde, im Fall der Fälle, eine deutsche Flagge gewünscht. Sein Chef vom Team Van Zon-Remeha-BMW hatte sie ihm persönlich am Streckenrand vorbei gebracht. Und obwohl Daemen als ehemaliger WM- und IDM-Pilot noch gut in Schuss ist, kam er ziemlich ausser Puste und leicht verspätet in der Boxengasse an.
Wie im Team Van Zon-Remeha-BMW üblich, gab es nach einem erfolgreichen Rennen erst einmal eine Runde Gerstensaft und auch für den Chef blieb Zeit zum Durchatmen und den Titel zu geniessen. Immerhin der dritte, den sein Team, in dem früher selber gefahren ist, geholt hat.
«Jeder Titel ist anders», überlegt er in einer ruhigen Minute. «Der erste Titel mit Erwan Nigon im Jahr 2012 kam für mich völlig überraschend. Der zweite ein Jahr später mit Markus Reiterberger dann nicht. Im Vorjahr kam dann 3C Ducati und holte den Titel. In diesem Jahr kam noch die neue Yamaha mit Max Neukirchner dazu.»
«Wir haben zu Beginn der Saison gewusst, dass es schwer werden würde», verrät Daemen. «Aber zum Glück sind BMW und HP Raceparts rechtzeitig wach geworden, wollten den Titel holen und haben uns unterstütz. In Assen hat Markus mit seinem Doppelsieg Weltklasse bewiesen.»
Ein Spaziergang war der Doppelsieg und der vorzeitige Titelgewinn dennoch nicht. Yamaha MGM schickte mit Josh Brookes den Führenden der Britischen Superbikemeisterschaft ins Rennen. «Und die Ducati-Jungs mit Javier Forés und Lorenzo Lanzi hatten nichts mehr zu verlieren. Markus hat aber auch bei dem Druck gezeigt, dass er Weltklasse ist», betont der Teamchef noch einmal. «Ich hoffe, dass das auch die richtigen Leute sehen und er seine Chance bekommt.»