Sattler und Reeves mit Hochspannung vor IDM-Finale
Zwei alpha-Tiere im Clinch. Reeves vor Schlosser
Das Finale der IDM Solo-Klassen wurde am vergangenen Wochenende auf dem Hockenheimring früh überschattet von einem tragischen Unfall in der Superbike-Klasse. Das gesamte Bonovo action Team möchte an dieser Stelle tiefes Mitgefühl allen Angehörigen und Freunden von Leon Langstädtler und dem gesamten IDM-Fahrerlager aussprechen.
Aufgrund der traurigen Ereignisse am Freitag fuhr die Klasse der Seitenwagen lediglich ein Freies Training und ging mit dessen Ergebnissen in die beiden Rennen am Samstag und am Sonntag, nachdem das Qualifying gestrichen wurde. Dabei kam Bennie Streuer mit Beifahrer Kevin Kölsch am besten weg. Der Niederländer sicherte sich einen Sieg im Sprintrennen und wurde im Hauptrennen am Sonntag Dritter, womit er einen weiteren Podestplatz feierte, aber keine Punkte kassierte, da Streuer/Kölsch sich in dieser Saison auf die Seitenwagen-Weltmeisterschaft konzentrieren und in der IDM lediglich als Gäste an den Start rollen. «Das Sprintrennen am Samstag war richtig schön», erklärte Bennie Streuer. «Allerdings war es sehr schade, dass Tim schon so früh ausgefallen ist, ansonsten wäre es sicherlich noch besser gewesen, besonders die Show und Zweikämpfe für die Zuschauer. Das zweite Rennen am Sonntag war etwas schwieriger als das Sprintrennen. Pekkas Tempo war einfach unglaublich, ich hatte keine Chance, ihm zu folgen. Markus war wirklich stark und ich denke, insgesamt haben wir eine tolle Show für die Zuschauer geliefert.»
Doch auch Pekka Päivärinta und Beifahrerin Ilse de Haas glänzten an diesem Wochenende. Der schnelle Finne, der den Beginn der Saison verletzungsbedingt auslassen musste, startete das Sprintrennen von Platz 4, aber sicherte sich schließlich Rang 2 hinter Streuer/Kölsch, was ihm Siegpunkte in der Meisterschaft einbrachte. Im zweiten Rennen schoss das Duo direkt an die Spitze und wurde erst in der letzten Runde von den Gaststartern Markus Schlosser/Marcel Fries eingeholt und schließlich auf Platz 2 verwiesen, der ihnen aber erneut die Punkte für den ersten Rang bescherte.
Der Titelkampf
Josef Sattler/Luca Schmidt hatten hingegen viel zu gewinnen. Die Deutschen Meister des Vorjahres konnten sich hervorragend durchsetzen und fuhren in beiden Rennen auf Position 4 über die Ziellinie. Da sie hinter Streuer/Kölsch und Schlosser/ Fries landeten, sammelten sie damit die Punkte für den zweiten Rang und führen nun die IDM-Wertung mit elf Punkten Vorsprung an. «Das ganze Wochenende war sportlich für uns perfekt», so Sattler. «Tim hatte leider Pech. Wir hatten schon am Freitag einen Motorschaden. Aufgrund der Ölleitung habe ich mir den besten Motor kaputtgefahren. Jetzt haben wir Stress für das Finale in der nächsten Woche. Das war wirklich ein toller Motor, aber am Ende ging es für uns in Hockenheim perfekt aus. Wir haben elf Punkte Vorsprung auf Tim. Das wird in Oschersleben auf jeden Fall schwer, aber nicht unmöglich.»
Den Vorsprung haben die beiden Deutschen vor den Teamkollegen Tim Reeves und Kevin Rousseau, die auf dem Hockenheimring mit viel Pech zu kämpfen hatten. Nachdem ihnen im ersten Rennen ein Ventil abriss und sie zur Aufgabe gezwungen wurden, hatten sie auch im Hauptrennen am Sonntag mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen und fielen von den Spitzenplätzen bis auf Position 8 im Ziel zurück, womit sie immerhin noch für Platz 6 Punkte holen konnten. «Das war ein Wochenende zum Vergessen», so Reeves‘ Einschätzung. «Wir hatten wirklich viele Probleme und ich kann dazu leider im Moment nicht viel sagen. Mir fehlen einfach die Worte. Aber wir schauen jetzt nach vorn zum nächsten Wochenende und hoffen, dass wir zurückschlagen und uns am Ende doch noch den IDM-Titel sichern können.»
Entschieden wird am kommenden Wochenende im Rahmen des Sidecar-Festivals in der Motorsportarena Oschersleben.
Der Nachwuchs
Bonovo actions jüngster Fahrer Lennard Göttlich war ebenso unglücklich auf dem Hockenheimring unterwegs, denn er wurde schon im Sprintrennen zusammen mit Beifahrer Uwe Neubert unverschuldet in den Kies befördert. Dennoch gelang es den beiden nach dem Neustart am Samstag noch den neunten Rang und damit Punkte für Position 7 ins Ziel zu bringen. Aufgrund einer Verletzung des Beifahrers, startete Göttlich im Warm-Up am Sonntag mit Ersatzbeifahrer Lucas Krieg. Nach nur wenigen Minuten überschlugen sich beide jedoch und mussten den Rennsonntag damit leider frühzeitig für beendet erklären.
« Wir hatten natürlich immer den schrecklichen Unfall vom Freitag im Hinterkopf», schließt Teambesitzer Jürgen Röder, «sodass das ganze sportliche Geschehen da eigentlich absolut in den Hintergrund tritt. Wir wollen an dieser Stelle unser Beileid an die Familie von Leon Langstädtler aussprechen und sind in Gedanken bei ihnen.»