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Carsten Freudenberg (KTM): «Most wie ein Heimrennen»

Von Rudi Hagen
Das Freudenberg-Team freute sich über den Sieg von Leo Rammerstorfer

Das Freudenberg-Team freute sich über den Sieg von Leo Rammerstorfer

Zwei Siege für das Freudenberg KTM-Paligo Racing Team in der IDM Supersport 300 in Most. Leo Rammerstorfer führt die Wertung in dieser Klasse an.

Das Freudenberg KTM-Paligo Racing Team hatte es zuletzt nicht weit, denn der dritte Durchgang zur IDM Supersport 300 wurde im tschechischen Most (deutscher Name Brüx) gefahren, nur 125 Kilometer vom Heimatort Bischofswerda entfernt. Also quasi ein Heimspiel für die Sachsen.

Das Autodrom Most unterhalb der Burg auf dem Schlossberg wurde in Teilen der 4,212 km langen Strecke mit neun links- und zwölf Rechtskurven vom Belag her verbessert. Ende Juli wird hier auch wie erstmals im Vorjahr die Superbike-WM zu Gast sein.

Im Hause Freudenberg hat man sehr viele gute Erinnerungen an die vergangenen Rennen in Most. So war man dort unter anderem in der WM siegreich und fuhr im vergangenen Jahr in der IDM zwei Doppelsiege ein.

Gleich zu Beginn des Rennwochenendes setzte der Österreicher Leo Rammerstorfer die Bestzeit. Nach dem zweiten Trainingsdurchgang waren alle drei Freudenberg-Piloten, Rammerstorfer, Lennox Lehmann und Walid Khan, von der Zeiten her vorne.

Scott Deroue, der 26-jährige Niederländer aus Amersfoort war an diesem Wochenende nicht am Start. Der erfahrene Supersportpilot, zuletzt im ersten Rennen in Oschersleben siegreich, bereitet sich momentan für die ersten Tests mit der neuen KTM RC 390 R vor, die ab der kommenden Saison im Hause Freudenberg zum Einsatz kommen soll.

Die Qualifikation am Samstag war aufgrund der anfangs wechselhaften und auch nassen Bedingungen ein Lotteriespiel für alle Teilnehmenden. Rammerstorfer war am Ende von Q2 der Pole-Setter, Khan folgte auf P3 und Lehmann auf P6.

Im ersten Rennen am Samstagnachmittag kämpften alle drei Freudenberger ums Podium. Auf den Zielstrich unterstrich Walid Khan erneut, dass ihm die Strecke in Most sehr gut liegt. Der 22-jährige Veendamer (NL) positionierte sich in der letzten Runde clever und gewann den Fight bis zum Zielstrich vor Marvin Siebdrath (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki) mit nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,014 Sekunden. Lehmann und Rammerstorfer komplettierten ein sehr gutes Ergebnis für die KTM-Truppe mit den Plätzen 3 und 4.

Am Sonntag wehte kein Lüftchen zum Start des zweiten Rennens über das Autodrom und die Sonne brannte mit über 30 Grad herab. Vom Start weg war die Strategie von Khan eine andere als am Tag zuvor. Er trat sofort die Flucht nach vorne an und fuhr mehr als drei Sekunden Vorsprung auf die Verfolger heraus.

Aber nur bis zur Hälfte des Rennens, dann trat ein Problem mit der Elektronik an seiner KTM RC 390 R auf. Khan fiel bis auf Platz 6 zurück. Leo Rammerstorfer siegte im Fotofinish gegen den Ungarn Mate Szamado, Marvin Siebdrath folgte auf Platz 3, Lennox Lehmann wurde Vierter.

Der junge Österreicher führt die Wertung in der SSP 300 jetzt mit 101 Punkten vor Siebdrath (97) an. Walid Khan ist Dritter mit 74 Zählern, Lennox Lehmann Sechster (54.).

Die Stimmen vom Freudenberg KTM-Paligo Racing Team:

Teamchef Carsten Freudenberg: «Wir haben beide Rennen gewonnen, führen in der Fahrerwertung, sowie in der Herstellerwertung mit KTM. Dafür erst einmal ein großes Dankeschön an das gesamte Team. Most ist wie ein Heimrennen für uns. Es waren viele Gäste, Sponsoren und Freunde vor Ort. Lennox hatte einiges zum Testen für den WM-Lauf in fünf Wochen. Er kämpfte immer in der Spitzengruppe mit und sammelte wichtige Testkilometer. Leo hat uns alle begeistert und zeigte einen tollen Kampf. Der erste IDM-Sieg war der Lohn für die harte Arbeit. Auch Walid hat sein Talent aufblitzen lassen. Den Sieg am Samstag hat er ganz clever eingefahren. Er hätte auch am Sonntag den Sieg verdient. Mit über drei Sekunden Vorsprung war er voll motiviert, aber leider bekam er ein kleines Problem mit der Elektronik. Alle Fahrer haben einen tollen Job gemacht. Die Stimmung im Team ist perfekt. Wir halten zusammen und werden in Schleiz wieder voll auf Angriff fahren.»

Lennox Lehmann: «Grundlegend war es ein gutes Wochenende. Es waren wichtige Trainingskilometer für den WM-Lauf hier in zirka vier Wochen. Das erste Rennen lief super. Im zweiten Rennen hatte ich ein paar technische Probleme, die mir das Podium im Schlusssport unmöglich machten.»

Leo Rammerstorfer: «Meine erste Pole-Position und mein erster Sieg , ich bin super happy und ich konnte permanent ums Podium fighten. Im ersten Rennen wäre ich gern auf dem Treppchen gestanden. Ich bin aber nicht perfekt aus der letzten Kurve herausgekommen, was am Ende die wenigen Zehntel waren, die mir fehlten. Im zweiten Rennen hab ich das dann perfekt hinbekommen. Ich freue mich sehr über meinen ersten Sieg.»

Walid Khan: «Most ist meine Rennstrecke, hier fühle ich mich wohl. Im ersten Rennen konnte ich sehr gut mitfahren und in der letzten Runde ist meine Strategie perfekt aufgegangen. Im zweiten Rennen wollte ich dann gerne wegfahren. Was am Anfang auch funktionierte, zum Ende konnte ich die Pace mit meinem Bike dann nicht mehr halten. Schade.»

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