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Freudenberg KTM: Guter Teamgeist hilft beim Siegen

Von Rudi Hagen
Zwei Siege und einmal Platz zwei, das war die Ausbeute des Teams Freudenberg KTM – Paligo Racing beim IDM Wochenende in Schleiz. Jetzt steht der Einsatz von Lennox Lehmann bei der WM in Most (CZ) an.

Die Siege in beiden IDM-Läufen der Supersport 300 beim Internationalen Schleizer Dreieckrennen gingen nicht unerwartet an das Team Freudenberg KTM – Paligo Racing. IDM-Leader Leo Rammerstorfer gewann das erste Rennen vor seinem Teamkollegen Lennox Lehmann. Der wiederum sicherte sich den Sieg im Rennen zwei am Sonntag. Der Österreicher wurde hier Sechster.

Der dritte Freudenberger, der Niederländer Walid Khan, beendete das Samstag-Rennen als Vierter. Im zweiten Rennen stürzte der Niederländer in Runde 5 und schied aus.

Nach 8 von 14 Rennen führt Leo Rammerstorfer die Wertung in der IDM SSP 300 mit 136 Punkten an vor Marvin Siebdrath vom Team Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki (133), Lennox Lehmann (99) und Walid Khan (87). SPEEDWEEK.com sprach mit Carsten Freudenberg, der schon in Most ist und dort die Vorbereitungen für die WM-Läufe am Wochenende trifft.

Hallo Carsten, die Rennen in Schleiz sind immer etwas Besonderes für dich, oder?

Ja natürlich, für mich und unser gesamtes Team war Schleiz wieder ein Highlight. Wir sind ja auch mit unserer Firma in der Nähe von Dresden stationiert und sind im Osten zu früheren DDR-Zeiten auch immer in Schleiz am Start gewesen. Es gab nur die drei Naturrennstrecken in der DDR, Schleiz, Sachsenring und Frohburg.

Dein Vater Michael war da auch als Rennfahrer sehr erfolgreich mit einer 250ccm-Einzylindermaschine.

Ja, Vater ist von 1985 bis 1988 dreimal DDR-Meister gewesen. Da haben wir natürlich einen besonderen Bezug zu dieser Rennstrecke in Schleiz. Auch ich bin 2001 im MZ-Cup dort gefahren und habe den auch gewonnen. Das war ein Riesenerlebnis für mich. Das war aber noch die alte Strecke oben durch den Wald.

Das war damals wie heute sehr emotional in Schleiz, nicht wahr?

Auf jeden Fall. Die ganzen Fans hier, diese Emotionen, das ist echt der Wahnsinn, das ist einzigartig, deswegen sind wir alle hier.

Überträgt sich diese Stimmung auch auf die Fahrer?

Oh ja, wenn die Jungs wieder reinkamen, es war unglaublich, wie die sich darüber gefreut haben, was so alles an der Strecke los war, das war toll. Diese Stimmung, so etwas motiviert natürlich die Fahrer und alle bei uns im Team.

Autogrammkarten wurden bei euch knapp, hörte ich.

Das war ganz verrückt. Wir hatten 500 Autogrammkarten mit, die waren alle weg. Die Leute haben uns alles was da war wirklich aus den Händen gerissen.

Und die Geschichte mit den Zweitaktern kam auch gut an, obwohl sich manche Fans in der Mittagspause am Sonntag noch einige schnelle Runden vom Markus Reiterberger und Florian Alt gewünscht hätten.

Ich fand, das war eine schöne Geschichte, Florian Alt mit der KTM und der Markus Reiterberger mit der Kreidler. Schnelle Runden mit den Dingern zu drehen, direkt vor ihrem IDM-Lauf, das wäre natürlich nicht sonderlich klug gewesen. Aber die Kreidler haben wir jeden Abend bei uns im Fahrerlager angemacht. Da war immer eine Riesentraube Zweitakterfans bei uns vorm Zelt, da sind dann auch noch die ein oder anderen Benzingespräche zustande gekommen. Da gab es Erinnerungen an alte Zeiten, das hat das alles noch ein bisschen abgerundet.

Sportlich lief es für euer Team auch rund, stimmt’s?

Ja, für unser Team war das ein perfektes Wochenende, denn wir haben beide Siege einfahren können. Und für Lennox war es noch Mal eine kleine Vorbereitung oder ein Test für die WM in Most. Und mit Leo und Walid haben wir auch noch einiges probiert, zum Beispiel am Fahrwerk und anderes.

Bei euch herrscht ein guter Teamgeist, sagt man.

Das stimmt wirklich, die Jungs haben perfekt zusammengearbeitet, das war genial. Wir haben eine Megastimmung im Team, sie gönnen sich alle gegenseitig was, sie arbeiten miteinander. Wir sitzen aber auch häufig zusammen und sprechen über Strategien. Lennox hat zwar die Pace vorgegeben, aber er hat im ersten Rennen den Leo vorbeigelassen, da der momentan Führender in der IDM ist und Chancen auf den Titel in dieser Klasse hat. Bei den Überschneidungen zwischen IDM und WM gibt es für Lennox keine Möglichkeit, den Meistertitel in der IDM zu holen. Daher ist es natürlich in unserem Interesse, dass er hier das Team unterstützt.

Lennox war sehr schnell unterwegs.

Stimmt, der Lennox hat in der Quali dann auch einen neuen Rundenrekord mit 1:36.4 gefahren, voriges Jahr war die Pole-Position eine Sekunde langsamer.

Wie geht es weiter bei euch?

Wir sind mit Lennox bei der WM in Most, dann ist eine Woche Pause und danach geht es schon wieder nach Assen zur IDM. Da ist dann auch der Scott Deroue wieder für uns am Start.

Stand IDM Supersport 300 nach 8 von 14 Rennen:

1. Leo Rammerstorfer (KTM), 136 Punkte
2. Marvin Siebdrath (Kawasaki), 133
3. Lennox Lehmann (KTM), 99
4. Walid Khan (KTM), 87
5. Mate Szamado (Kawasaki), 87
6. Troy Beinlich (Kawasaki)
7. Thom Molenaar (Kawasaki), 71
8. Jorke Erwig (Kawasaki)
9. Scott Deroue (KTM), 45
10. Max Zachmann (Kawasaki)

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