Lucy Michel zeigt im R3 Cup, was Sache ist
Diese Show war sogar den Yamaha-Verantwortlichen ein Post in ihren sozialen Medien wert. «Sieg für Lucy Michel im Yamaha R3 bLU cRU Cup auf dem Red Bull Ring», hieß es am vergangenen Samstag. «Der nur 1,51 Meter kleine Rennfloh aus Sachsen war ganz groß in Form und schenkte ihren Verfolgern Mitja Borgelt und Cedric Holme Nielsen satte 6,441 Sekunden Rückstand ein. Die junge Dame sollte man auf der Rechnung haben.»
Am Sonntag ging es beim Hersteller gleich weiter mit den Lobes-Hymnen: «Volltreffer für Lucy Michel. Die kleine Sächsin gewinnt auf dem Red Bull Ring auch das zweite Rennen im Yamaha R3 bLU cRU Cup und diesmal sogar mit 8,963 Sekunden Vorsprung vor Alex Willemen und Cup-Leader Cedric Holme Nielsen. Da hat das Küken auf der Yamaha YZF-R3 vom TSL-Team den Jungs richtig eingeheizt, die froh sein können, dass Lucy nur Gaststarterin war und keine Punkte bekam.»
Das Team TSL-Racing um Stefan Laux war wie geplant mit ihrem IDM Supersport 300-Piloten Fabio Sarasino zum vorletzten IDM-Event nach Österreich gereist. Im Gepäck auch Lucy Michel als Gast für den R3 bLU cRU Cup. Eine ganze IDM-Saison wie im Vorjahr war für sie 2022 aufgrund ihrer momentanen Berufsausbildung nicht drin. Nach Michels erfolgreichem Cup-Besuch auf dem Schleizer Dreieck kam der Red Bull Ring jetzt noch obendrauf.
«Ein Hammer Wochenende, es hat einfach alles gepasst», freute sich Michel nach dem Doppelsieg. «Das Wetter hat für uns gut mitgespielt. Eine Wahnsinnsanlage, super-coole Leute und jede Menge Spaß. Mein Team Zweirad Laux mit Stefan Laux und Stefan Hofmann hat einen top Job gemacht. Ich kann nicht genug Danke sagen! Ich konnte mir die Pole sichern. Im ersten Rennen habe ich den Start vergeigt und bog als Dritte in die erste Kurve, konnte mir aber dann doch meine Position wiederholen und sah als Erste die Zielflagge. Im zweiten Rennen habe ich auch mal den Start hinbekommen und konnte von Anfang an meinen Rhythmus aufbauen. Auch dieses Rennen konnte ich gewinnen. Das war schon ein tolles Gefühl. Bedanken möchte ich mich auch bei all den Fans, die mich so tatkräftig unterstützt haben.»
Für IDM-Neueinsteiger Fabio Sarasino lief es im Training nicht ganz so rund: Beim Versuch, seine Zeit nochmals zu toppen, rutschte er in der neuen Schikane aus. Ins erste Rennen startete der junge Schweizer daher von Platz 19. Bei einigen Rangeleien brach der Auspuff, sodass die Motorleistung stark abfiel. Sarasino konnte daher keinen Angriff mehr wagen und kam auf Platz 22 ins Ziel. Beim zweiten Rennen klappte es deutlich besser. Nach heißen Zweikämpfen konnte er sich immer weiter nach vorne arbeiten und fuhr schließlich auf dem 15. Platz durch das Ziel. «Ich hatte etwas Pech und bin nicht so richtig in Schwung gekommen», berichtet er. «Im Großen und Ganzen habe ich wieder einiges dazugelernt und konnte im zweiten Rennen noch einen Punkt retten.»
«Die Anlage hier ist immer wieder beeindruckend», so Teamchef Stefan Laux zu dem Wochenende. «Lucy macht einfach ihr Ding und ist momentan nicht zu bremsen. Fabio hat einen guten Job gemacht und ist konstanter geworden. Im ersten Rennen hatte er etwas Pech mit dem Zusammenstoß.»