Mal wieder Zoff im IDM Supersport 300-Himmel
Teams, Fahrer und Rennleitung: Brisante Gemengelage
Dass die Teams und Fahrer in den verschiedenen IDM-Klasse sich nicht unbedingt gegenseitig auf ihre Geburtstagspartys einladen, liegt in der Natur der Sache. Denn auf der Rennstrecke steht man im Wettbewerb zueinander. Aber vor allem in der IDM Supersport 300 wird gerne auch mal verbal ausgeteilt.
Im letzten Jahr war die Saison zu einem großen Teil vom Zwischenfall auf dem Red Bull Ring geprägt. Ereignet hatte sich dieser zwischen Walid Khan vom Team Freudenberg und Petr Svoboda vom Team Füsport Kawasaki. Beides Teams, die sich nicht nur in der IDM sondern bis heute auch in der Weltmeisterschaft bekriegen.
Svoboda erklärte nach dem Red-Bull-Geschehnissen seine dauerhaften Rückzug aus der IDM und sowohl der Tscheche als auch das Team waren mit der Entscheidung der Rennleitung, sie hatten Khan ungeschoren davonkommen lassen, nicht einverstanden. Das Kawasaki-Team verknüpfte seine Entscheidung, in Zukunft nicht mehr bei der IDM antreten zu wollen ebenfalls mit diesem Vorfall. Die Stellungnahme der Rennleitung fand dabei wenig Beachtung,
In den sozialen Medien brachen danach alle Dämme.
So schlimm ist es aktuell sicherlich nicht, doch wieder wurde die IDM Supersport 300 auch neben der Rennstrecke ein Schauplatz für einen verbalen Schlagabtausch. Und einen Ausstieg eines Fahrers, der das sowieso schon dünne Feld weiter verkleinert.
Loris Veneman, der bei seinem Kawasaki-Gaststart in der IDM Supersport 300 am Sachsenring mit den Entscheidungen der Rennleitung nicht einverstanden war, sagte der IDM ebenfalls via Instagram und Facebook Bye-Bye. Im ersten Lauf war er nach Auswertung des Zielfotos von Rang 3, den erhielt im Anschluss ein KTM-Fahrer, auf Rang 4 gewertet worden. In Lauf 2 bekam Veneman eine Durchfahrtstrafe aufgebrummt. Er war vom Grid zurück in die Boxengasse gerollt, um sich Regenreifen abzuholen und fuhr danach nicht von ganz hinten los, sondern nahm nach zwei Aufwärmrunden, die ihm auch seltsam vorkamen, wieder seinen Startplatz in der ersten Reihe ein. Als Führender kam seiner Meinung nach die Strafe zu spät und er wurde auf Platz 7 abgewinkt.
Auch wenn Renndirektor Stefan Beck die Richtigkeit der angewandten Regeln erklärte, war der IDM-Abschied von Veneman beschlossen Sache. «Die Strecke hat mir sehr gut gefallen, aber die Teilnahme an einer Meisterschaft, die offensichtlich von einem anderen Team bestimmt wird, war unglücklich», erklärte er mit einem Wink in Richtung der orangefarbenen Konkurrenz. «Wir werden von einer weiteren Teilnahme an der IDM Supersport 300 Abstand nehmen. Wir konzentrieren uns auf die Weltmeisterschaft.»
Die Social-Media-Antwort von RT Motorsports by SKM – Kawasaki ließ nicht lange auf sich warten. «Ab 2019 haben wir erfolgreich an der IDM SSP300-Meisterschaft teilgenommen, mit vielen Podestplätzen und 2022 und 2023 haben wir die Meisterschaft gewonnen», erklärt das Team via Facebook als Stellungnahme auf Venemans offizieller Seite. «Die Kehrseite ist das ständige Hin und Her zwischen Rennleitung und dem jeweiligen Team, Proteste des jeweiligen Teams fliegen einem ständig um die Ohren und unsympathisches Verhalten auf und neben der Strecke war nachweisbar. Die Freude am Rennsport und die starke Konkurrenz, der Kampf um den Titel ging im Wechselspiel zwischen Rennleitung und dem jeweiligen Team unter. Unsere beiden Titel mildern die Frustration etwas, aber neben dem vollen Terminkalender bei zwei Meisterschaften war das betreffende Team mitschuldig an unserer Entscheidung, nicht mehr an der IDM-Meisterschaft teilzunehmen, in der das betreffende Team und die Rennleitung zusammenarbeiten und die Rennen ständig beeinflussen. Dass wir nach einem erneuten Protest keine Rennbilder mehr sehen dürfen, verdeutlicht das Zusammenspiel nur noch mehr. Wir verstehen deine Entscheidung und auch deinen Frust Loris, mit deinem Talent hast du eine große Zukunft vor dir, da ist es verständlich, dass du dir den Spaß nicht nehmen lässt. Schade, dass die IDM-Organisation vor einem Problem wegschaut, das sie schon seit Jahren kennt.»
Irgendwie ist der Schlagabtausch auf der Strecke lustiger als der daneben. Besser für die Nachwuchsklasse und ihre Fahrer und Fahrerinnen allemal.