Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nichts Genaues weiss man

Von Oliver Müller
AUTO - ILMC PETIT LE MANS 2011

AUTO - ILMC PETIT LE MANS 2011

Beim «Petit Le Mans» in Road Atlanta sind die Kräfteverhältnisse ausgeglichener denn je zuvor.

Seit vergangenen Samstag sind die Sportwagen-Protagonisten, allen voran Audi und Peugeot, nun schon auf der wunderschönen Naturstrecke im Bundesstaat Georgia unterwegs. Doch wie der Rennklassiker am Ende ausgehen wird, steht noch absolut in den Sternen.

Eines ist jedoch klar. So eng wie bei dieser Veranstaltung lagen beide Werksteams noch nie zusammen. Während mancher Trainingssession lagen auf der Uhr teilweise nur wenige Tausendstelsekunden zwischen den beiden Modellen. Sowohl im Peugeot- als auch im Audilager gleichen sich die Stimmen. Keiner kann einen Favoriten ausmachen. Viele wundern sich selbst über diese Ausgeglichenheit. Jedoch wird für Samstag ein Zweikampf auf Spitz und Kopf vorhergesagt. Letztendlich wird wohl das Rennglück bzw. das Rennpech über Sieg oder Niederlage entscheiden. Denn nicht nur auf einer schnellen Runde lag man dicht beieinander, auch in Rennabstimmung fuhren beide Dieselfahrzeuge gleich schnell. Gerade in der Nachtsitzung des Donnerstagabend fiel dem Betrachter an der Strecke auf, dass ein Audi und ein Peugeot über einen kompletten Long-Run Seite an Seite um den Kurs hetzten. Vom Prinzip hätte ein geschickter Schneider beide Autos mit einem und dem selben Tuch zudecken können.

Als «Best-of the-Rest» präsentiert sich in Road Atlanta der 12 h von Sebring Sieger Oreca. Die Mannschaft um den letztjährigen Peugeot liegt aber grundsätzlich immer zwei Sekunden hinter den Werkswagen. Da hilft auch die Ausleihe der beiden Werksfahrer Marc Gené und Nicolas Minassian nichts.
Bei den Benzin getriebenen LMP1 ist es ähnlich spannend wie an der Spitze des Feldes. Sowohl die verschiedenen Lola Modelle als auch die Pescarolo mischen sich innerhalb von wenigen Zehntelsekunden.
In der kleineren LMP2-Klasse läuft alles auf einen Schlagabtausch des Signatech Nissans und der beiden Level 5 Honda hinaus. Hier wird am Ende die Zuverlässigkeit entscheiden, wer den Klassensieg einfahren wird.

Fragt man im Paddock nach einem Favoriten in der GT-Klasse, lautet die einhellige Meinung, dass sich BMW am Wochenende nur selbst schlagen kann. Selbst verschiedenste Zweckoptimisten unter den Fahrern gehen davon aus, nichts gegen die bayrischen Wagen ausrichten zu können. Jedoch bleibt auch hier abzuwarten, wie sich das Rennen am Samstag entwickeln wird. Von der Streckencharakteristik her betrachtet, wird wohl die Corvette Mannschaft am ehesten den Herausforderer darstellen können.

Nach einer weiteren freien Trainingseinheit folgt am Freitagmittag (Ortszeit) schliesslich die Qualifikation. Für das Rennen am Samstag werden dann wohl abermals alle Karte neu gemischt, da erheblich kühlere Temperaturen vorausgesagt werden, und somit die bisherige Aussortierung der Reifenmischungen obsolet sein wird.

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