6h Watkins Glen: Cadillac DPi holt sich den Sieg
Es war ein spannendes und äußerst actionreiches 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen. Und am Ende triumphierte erneut ein Cadillac DPi. Dieses Mal war es jedoch der Wagen von Action Express Racing mit Joao Barbosa, Christian Fittipaldi und Filipe Albuquerque, der als Erster die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Nach einer turbulenten ersten Rennhälfte übernahm der mit einem 6.2L-V8-Saugmotor ausgestattete Rennwagen gegen Mitte der Distanz die Führung. Diese gab er boxenstoppbereinigt nur einmal kurz her, als wenige Minuten vor Rennende Stephen Simpson im Oreca-LMP2 von JDC-Miller Motorsports nach einer Safety-Car-Phase die Gunst der Stunde nutzte. Doch Joao Barbosa presste sich im dichten Überrundungsverkehr wieder nach vorne und fuhr zum Sieg. «Das war wirklich eng. Doch als meine Reifen wieder ins Fenster kamen, war ich gleich auf Pace. Als wir dann in den Verkehr kamen, wusste ich, dass ich eine Chance hätte», beschrieb der Portugiese das finale Überholmanöver.
So reichte es für den während der ganzen sechs Stunden eher unauffällig fahrenden Oreca 07 um Chris Miller, Misha Goikhberg und eben Stephen Simpson (JDC-Miller Motorsports) zu Rang zwei. «Vielleicht hätte ich am Ende etwas aggressiver fahren sollen. Doch ich wollte keine unnötigen Risiken eingehen», freute sich Simpson dennoch mächtig über das Resultat. Der Mazda DPi von Tristan Nunez, Jonathan Bomarito und Spencer Pigot komplettierte das Podium als Dritter. Der mit einem 2L-R4-Turbomotor ausgestattete Wagen hatte zwar nie die allerschnellsten Rundenzeiten dargeboten, blieb jedoch über das ganze Rennen immer in Schlagdistanz. Wäre beim vorletzten Boxenstopp der Motor etwas schneller angesprungen, hätte theoretisch noch etwas mehr drin sein können. «Über das Wochenende haben wir uns stetig verbessert, was man dann im Rennen auch gesehen hatte. In der zweiten Rennhälfte lagen wir eigentlich immer in den Top 3. Das fühlt sich doch sehr gut an», war Spencer Pigot von seinem DPi angetan.
Am Ende zu Platz vier reichte es für den Ligier JS P217 von Jose Gutierrez und Olivier Pla (PR1/Mathiasen Motorsports). Vor allem Pla hatte während seiner Stints ordentlich Gas gegeben und mit 1:33,314 Minuten sogar die schnellste Rennrunde in den Asphalt gezaubert. Doch ein Kontakt mit einem GTD-Acura und der anschließende Dreher ließen Pla so viel Zeit verlieren, dass es einfach nicht mehr für das Podium reichte.
Hinter dem Riley Mk.30 von Marc Goossens und Renger Van Der Zande (VisitFlorida Racing) schaffte der Cadillac von Wayne Taylor Racing nach den Problemen aus der ersten Runde sogar noch Gesamtrang sechs. «Das war natürlich ein enttäuschender Tag. Aber der Zwischenfall war nicht Rickys Schuld», meinte Jordan Taylor.
In der GTLM-Klasse hatte BMW am Ende die Nase vorne. Und das obwohl Bill Auberlen und Alexander Sims im Rennverlauf sogar einen Reifenschaden hatten. «Doch der hatte uns glücklicherweise keine Zeit gekostet. Wir kamen sofort in die Box und hatten dabei auch einen Fahrerwechsel durchgeführt. Und dann wurde wenige Sekunden später zufälligerweise eine Gelbphase ausgerufen. Es gibt manchmal einfach diese Wochenenden, an denen alles passt», strahle Auberlen.
Rang zwei in der Klasse ging an den Ford GT von Ryan Briscoe und Richard Westbrook. «Dieser fühlt sich jedoch wie ein Sieg an. Wir hatten heute das Maximum heraus geholt - hatten eine gute Strategie und großartige Boxenstopps», erzählte Westbrook. Die Corvette C7.R von Jan Magnussen und Antonio Gracia fuhr als Dritter ebenfalls auf das Podium. Dort hätte auch der Porsche 911 RSR von Laurens Vanthoor/Gianmaria Bruni stehen können. Doch ein Reifenschaden wenige Minuten vor Rennende verhinderte ein besseres Porsche-Debüt des Italieners. «Das war heute mein erstes Rennen für Porsche und mein erstes nach acht Monaten Pause. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich dieses Gefühl vermisst habe», so Bruni.
Bereits am nächsten Wochenende (07. bis 09. Juli) steigt der IMSA-Lauf. Schauplatz ist das kanadische Mosport.
Hier das Ergebnis aus Watkins Glen