Formel 1: So heißen die neuen Autos

ESM: Rückkehr in die IMSA-Serie mit Nissan-Motor

Von Oliver Müller
2017 kehrt ESM der FIA WEC den Rücken – und fährt wieder Vollzeit in der IMSA-Serie

2017 kehrt ESM der FIA WEC den Rücken – und fährt wieder Vollzeit in der IMSA-Serie

Mit dem LMP2-Chassis von Onroak Automotive (genannt Ligier JS P217) und Nissan-Motoren wird Extreme Speed Motorsports einen sogenannten Daytona Prototype international in der IMSA einsetzen. Saisonstart: 24h Daytona.

Gerade noch darüber spekuliert – und nun schon Realität. Das Team Extreme Speed Motorsports wird der Sportwagen-WM (FIA WEC) in der kommenden Saison den Rücken kehren und zurück in die amerikanische IMSA-Serie wechseln. Dort wird die Mannschaft aus Florida zwei der neuen Ligier JS P217 einsetzen. (Dieses Fahrzeug des französischen Chassis-Hersteller Onroak Automotive wird übrigens am kommenden Freitag -23. September- in Spa-Francorchamps erstmals der Öffentlichkeit gezeigt) Das besondere am Einsatz in der IMSA: Extreme Speed Motorsports wird nicht mit dem Standard-Gibson-Motor (4.2L-V8-Sauger) ausrücken, sondern ein Nissan-Triebwerk in die beiden Prototypen schrauben lassen.

Während in der FIA WEC (und somit auch bei den 24 Stunden von Le Mans) und der European Le Mans Series (ELMS) lediglich der Gibson-Motor startberechtigt ist, bietet die IMSA die Möglichkeit des Einsatzes anderer Antriebseinheiten an. Ein solches Fahrzeug wird dann DPi (Daytona Prototype international) genannt – muss jedoch zusätzlich ein paar optische Änderungen hinnehmen, um an den jeweiligen Motorenhersteller zu erinnern. Im Falle von Extreme Speed Motorsports wird dieses (nennen wir es) Styling ebenfalls bei Chassis-Lieferant Onroak Automotive in Frankreich durchgeführt. «Wir erwarten, vom ersten Rennen an wettbewerbsfähig zu sein. Wir sind sehr zufrieden mit Ligier – und das 2017er Auto sollte phantastisch werden. Ausserdem wissen wir, dass die Antriebseinheit grossartig wird und unsere Team das beste sein wird», ist Tequila-Patrón-Boss und ESM-Faher Ed Brown regelrecht überschwänglich.

Extreme Speed Motorsports (ESM) mit Sitz in Florida stieg 2010 in die damalige American Le Mans Series (ALMS) mit zwei Ferrari 430 GTC ein. 2013 wechselte man dann meisterschaftsintern mit zwei HPD ARX in die Prototypen-Fraktion. Ab 2015 verbündete sich das Team um Scott Sharp dann mit Onroak Automotive und stieg mit zwei Ligier JS P2 (2015 mit HPD- und 2016 mit Nissan-Motor) in die FIA WEC ein. Dennoch absolvierte man in dieser Zeit einige Gastauftritte in der heimischen IMSA, was in diesem Frühjahr zu Gesamtsiegen bei den 24 Stunden von Daytona und den 12 Stunden von Sebring führte.

Mit der Vollzeit-Rückkehr von ESM nimmt die Prototypen-Klasse der IMSA-Serie im nächsten Jahr weiter Fahrt auf (Saisonstart ist Ende Januar bei den 24 Stunden von Daytona). Neben Nissan sollen auch Cadillac und Mazda mit einem DPi-Programmen in den Startlöchern stehen. Dazu werden gerade einige Deals gestrickt, bei denen Teams mit dem Gibson-Motor im amerikanischen Championat ausrücken wollen.

Neben Onroak Automotive (mit dem Ligier) werden auch Oreca, Dallara und Riley-Multimatic Fahrzeuge der kommenden LMP2-Generation liefern.

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