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9h Kyalami: Ein legendärer Klassiker im Motorsport

Von Oliver Müller
Sieger in Kyalami 1983: Stefan Bellof/Derek Bell im Porsche 956

Sieger in Kyalami 1983: Stefan Bellof/Derek Bell im Porsche 956

SPEEDWEEK.com blickt auf die Historie der 9 Stunden von Kyalami. Das Rennen hat ein lange Tradition vorzuweisen und wird an diesem Wochenende beim Finale der Intercontinental GT Challenge gerade wiederbelebt.

Am heutigen Samstag werden derzeit die 9 Stunden von Kyalami wiederbelebt. Dies ist GT3-Zampano Stéphane Ratel zu verdanken. Der SRO-Boss hatte 2016 die sogenannte Intercontinental GT Challenge eingeführt, die eine Art Gesamtwertung von jeweils einem Langstrecken-Klassiker pro Kontinent bildet. Während Ratel mit Bathurst (Ozeanien), Spa-Francorchamps (Europa), Laguna Seca (Amerika) und Suzuka (Asien) bereits entsprechende Lokalitäten gefunden hatte, fehlte seinem Portfolio noch ein Event in Afrika. Glücklicherweise wurde die Rennstrecke in Kyalami zuletzt umfassend renoviert, nachdem Toby Venter (der Boss von Porsche Südafrika) die Anlage vor fünf Jahren gekauft hatte. Das machte den Weg frei für eine neue Auflage des legendären 9-Stunden-Rennens. Doch worum handelt es sich bei diesem traditionsreichen Event eigentlich?

Sportwagen-Rennen haben in Südafrika eine lange Tradition. Von 1958 bis 1960 wurden auf einem kleinen Flughafen in Midrand (bei Kyalami) bereits erste 9-Stunden-Rennen durchgeführt. 1961 mit Eröffnung der Rennstrecke von Kyalami wechselte die Veranstaltung schließlich dorthin. Von 1965 bis 1973 war sie Teil der legendären 'South African Springbok Trophy Series', an der auch immer wieder europäische Teams teilnahmen. Dies lässt sich vor allem an der Siegerliste des Rennens erkennen: So gewann 1967 und 1968 Ex-Le-Mans-Rekordsieger Jacky Ickx (jeweils einmal mit Brian Redman und David Hobbs) im Mirage M1 (was ein von John Wyer umgebauter Ford GT war). 1969 folgte der Sieg des Porsche 917 und 1970 von dessen Ferrari-Pendant - dem 512 M. Um diese beiden Wagen in der Sportwagen-Klasse (S) einschreiben zu können, hatten die beiden Hersteller seinerzeit auch 25 Homologationsmodelle aufgelegt, was übrigens eine mehr als kostspielige Angelegenheit wurde und die Firmen beinahe in den Ruin trieb.

1971 und 1972 ging der Sieg dann an den grandiosen Ferrari 312 PB. Bis zum 333 SP aus den 1990er Jahren war dies der letzte echte Ferrari-Prototypen-Renner. Im Werksteam gewann Clay Regazzoni (jeweils einmal mit Brian Redman und Arturo Merzario). Im Porsche 908 triumphierten 1973 dann Reinhold Joest und Herbert Müller für Joest Racing. Durch die Ölkrise fand die Springbok Serie 1973 ihr Ende.

Für 1974 übernahm die damalige Sportwagen-WM das Event, verkürzte die Rennlänge jedoch auf sechs Stunden. Es gewannen Gérard Larrousse und Henri Pescarolo im Matra. Nachdem zwischen 1975 und 1979 jeweils 1000-Kilometer-Läufe für Tourenwagen ausgerichtet wurden, kamen die Sportwagen erst 1981 zurück – doch lediglich bis 1982 im 9-Stunden-Format. Es siegten Jochen Mass/Reinhold Joest im (Gruppe 6) Porsche 936 und Jacky Ickx/Jochen Mass im (Gruppe C) Porsche 956. Von 1983 bis 1988 starteten weiterhin die Gruppe-C-Boliden in Kyalami, wobei lediglich die Rennen 1983 und 1984 (im 1000-Kilometer-Format) zur WM zählten und 1985 sogar ganz ausgelassen wurde.

Erst 1998 kehrten die Sportwagen mit der ISRS/Sports Racing World Cup (eine damals existierende Serie für offene Prototypen) zurück. Beim über zwei Stunden 30 Minuten ausgetragenen Rennen gewann einmal ein Rliey & Scott MK III (1998) sowie zwei Mal ein Lola B98 (1999 und 2000).

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