Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Peugeot setzt alles auf eine Karte

Von Philipp Wyss
Neuville tritt als Einzelkämpfer zur Titelkampf auf Zypern an

Neuville tritt als Einzelkämpfer zur Titelkampf auf Zypern an

Beim IRC-Saisonfinale in Zypern schicken die Franzosen nur Thierry Neuville ins Rennen, Bryan Bouffier und Guy Wilks bleiben zu Hause.

Am Donnerstagabend um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit startet die Zypern-Rallye mit der Super-Special auf dem 1,6-Kilometer–Asphalt-Rundkurs in Pafos, auf dem zwei Runden gefahren werden. Während den nächsten zwei Tagen folgen verteilt auf zehn WP weitere 96,5 Prüfungskilometer, bevor am Samstagabend zwischen 16.30 und 17 Uhr definitiv feststehen wird, wer den Meisterpokal der Intercontinental Rally Challenge 2011 erhält.

Peugeot und Skoda gehen mit unterschiedlichen Strategien in dieses letzte Saisonduell. Bei den Tschechen kreuzt die gesamte noch mit Titelchancen ausgestattete Armada mit den beiden Werkspiloten Jan Kopecky und Juho Hänninen sowie auch Andreas Mikkelsen (Skoda UK Motorsport) und Freddy Loix im werksunterstützten BFO-Team auf. Für die Franzosen wird nur der auf dem dritten Tabellenrang liegende Thierry Neuville (Peugeot Belgien-Luxemburg) mit dem von Kronos Racing betreuten 207 S2000 auf der Mittelmeerinsel an den Start gehen. «Ich werde alles daran setzen, hier zu gewinnen. Es wird schwierig sein, die richtige Balance zu finden, um nicht über dem Limit zu fahren, aber trotzdem eine gute Pace zu finden. Ich habe mich auf diese Rallye aber besser vorbereitet als jemals zuvor», so der 23-jährige Belgier.

Zu Hause bleiben müssen hingegen Guy Wilks im ebenfalls von Kronos betreuten 207 von Peugeot UK sowie der Peugeot-France-Pilot Bryan Bouffier (PH Sport). Insbesondere bei Bouffier vermag dies doch etwas zu erstaunen, obwohl im Jahresprogramm des Franzosen nur zehn IRC-Rallyes vorgesehen waren. Zwar hat der auf dem fünften Tabellenrang liegende «Monte»-Sieger aktuell 20,5 Punkte Rückstand auf Tabellenleader Jan Kopecky, da beim IRC-Saisonfinale aber doppelte Punkte vergeben werden, hätte der Franzose aufgrund der Streichresultate mit einem Sieg dennoch Meister werden können – sogar wenn Kopecky auf dem zweiten Platz gelandet wäre. Allerdings dürfte in diesem Fall Hänninen nicht über den vierten Platz hinauskommen. Aber zumindest als Unterstützung für Neuville hätte ein Einsatz Bouffiers grossen Sinn gemacht. Der Belgier muss nämlich auch bei einem allfälligen Sieg in Zypern darauf hoffen, dass Kopeckys Skoda-Werkskollege Juho Hänninen nicht auf den zweiten Platz fährt.
Überhaupt ist der Finne der eigentliche Favorit im finalen IRC-Titelduell, obwohl der Vorjahresmeister und Tabellenzweite auf Zypern mit sechs Punkten Rückstand auf Teamkollege Kopecky ins Rennen gehen wird. Dies weil Hänninen aufgrund der vier ausgelassenen Saisonläufen anders als der Tscheche frei von jeglichen Streichresultat-Sorgen und darüber hinaus ganz klar der grössere Schotter-Spezialist als Kopecky ist. «Die Verteidigung des IRC-Titels war nicht mein Ziel in dieser Saison. Nachdem ich dieses aber mit dem Gewinn der S2000-WM erreicht habe, kann ich hier in Zypern extrem relaxt ans Werk und auch einige Risiken eingehen», so der 30-Jährige.

Die grosse Frage bleibt, ob Skoda im Fall der Fälle auf eine Stallregie zurückgreifen wird, um einen Tschechen im tschechischen Auto als IRC-Meister präsentieren zu können – zumal Hänninen vor knapp anderthalb Wochen in Spanien mit dem bereits erwähnten Gewinn der S2000-Weltmeisterschaft ja bereits «seinen» Titel holen konnte. Das Skoda-Grossaufgebot wird übrigens ergänzt durch den Esten Karl Kruuda, die Türkin Burcu Cetinkaya sowie dem Team von Skoda Deutschland, welches diesmal wieder mit beiden Piloten, Mark Wallenwein und Matthias Kahle, an den Start gehen wird. Sprich: ein Peugeot 207 S2000 trifft auf Zypern auf insgesamt acht Skoda Fabia S2000.

Beim IRC-Titelduell könnte auch noch ein «Störfaktor» namens Nasser Al-Attiyah im Ford Fiesta S2000 eine Rolle spielen. Da die Zypern-Rallye wiederum auch als Lauf zur Meisterschaft des Nahen Ostens zählt, wird der Katari versuchen, seinen bereits zehnten Gesamtsieg auf der Insel einzufahren.

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