Hirvonen hat die «Monte» weiter unter Kontrolle
Sébastien Ogier liegt als bester Peugeot derzeit auf Rand drei
Mikko Hirvonen und der neue Fiesta S2000, das ist auch nach der zweiten Etappe der 78. Rallye Monte Carlo die Kombination, die es zu schlagen gilt. Der Vize-Weltmeister kontrollierte auch am zweiten Wertungstag den Auftakt zur Intercontinental Rally Challenge in den Rhône-Alpen. Bei der Rallye-Premiere des Ford Fiesta S2000 verwaltete der IRC-Debütant zwar seine Führung, musste aber bei seinem Vorsprung leichte Einbussen in Kauf nehmen. Nach zwei Dritteln der 15 Wertungsprüfungen lag der 29-Jährige 47,7 Sekunden vor seinem Landsmann Juho Hänninen im Skoda Fabia S2000 und 1:10,3 Minuten vor dem Vorjahressieger und WM-Kontrahenten Sébastien Ogier im Peugeot 207 S2000. Bis zur neunten Entscheidung war noch Skoda-Gastfahrer Nicolas Vouilloz der Inhaber des dritten Platzes. Dann aber startete Ogier die Offensive, setzte seine vierte Bestmarke und zog an dem IRC-Champion 2008 mit seiner danach folgenden fünften Bestzeit um 24 Sekunden vorbei.
Die «Königin der Rallyes» zeigte sich auch bei der 78. Auflage fast schon traditionell in verschiedenen Kleidern. Nach dem etwas verregneten ersten Wertungstag hatte der Himmel am Donnerstag ein von Sonnenschein begleitetes Blau angelegt, das aber machte die Bedingungen noch schwieriger. Die Verhältnisse wechselten von vereisten und verschneiten Pisten zu nassen und teils auch schon freien und trockenen Strecken, aber mit vereisten und verschneiten Passagen zwischendrin. Die Reifenwahl wurde wieder zum Monte typischen Lotteriespiel und zum Reifenpoker, manche setzten auf Spikereifen, andere auf Spikes vorne und hinten Winterreifen und einige nur auf Winterreifen, richtig war die Wahl nie.
«Die Bedingungen am Nachmittag waren sehr schwierig. Die Temperaturen waren nicht warm genug, um alles wegzutauen. Es gab immer noch genügend gefährliche Eisplatten. Zudem zog es später wieder an, dass sich Glatteis bildete. Das alles machte die Reifenwahl sehr schwierig», sagte Hirvonen. Glatteis wurde zum Beispiel dem IRC-Titelgewinner Kris Meeke zum Verhängnis. Der bis dahin Gesamtzweite rutschte auf einer Eisplatte mit seinem Peugeot 207 S2000 frontal gegen eine Brückenmauer und wurde einen Abhang hinunter ins Aus katapultiert.
Trotz Reifenschäden und mehrerer Kontakte mit Schneewänden blieb Stéphane Sarrazin im Peugeot 207 mit einem Rückstand von 6:06,0 Minuten auf dem fünften Platz. Dieser Rang lag für Franz Wittmann jr. in sehr knapper Reichweite. Mit seiner viertbesten Zeit auf dem «Monte»-Klassiker «St. Bonnet» war er an seinen Markenkollegen bis auf acht Zehntelsekunden herangekommen. Auf der letzten Tagesentscheidung verlor er aber 47 Sekunden auf den letztjährigen Dritten. Der Vortagesneunte beendete die zweite Etappe auf dem sechsten Platz (Rückstand: 6.53,7 Minuten). Der mehrmalige Schweizer Meister Olivier Burri konnte sich im Subaru Impreza bei seinem Monte-Start inzwischen auf den 15. Rang (19:30,0 Minuten zurück) verbessern.
Stand nach der 2. von 3 Etappen und 10 von 15 Prüfungen (= 290,66 von 405,01 km):
1. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Fiesta S2000, 3:12:44.0 h.
2. Juho Hänninen/Mikko Markkula (FIN), Skoda Fabia S2000, + 47,7 sec.
3. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Peugeot 207 S2000, + 1:10,3 min.
4. Nicolas Vouilloz/Benjamin Veillas (F), Skoda Fabia S2000, + 1:34,3
5. Stéphane Sarrazin/Jacques-Julien Renucci (F), Peugeot 207V S2000, + 6:06,0
6. Franz Wittmann jr./Klaus Wicha (A/D), Peugeot 207 S2000, + 6:53,8
7. Guy Wilks/Phil Pugh (GB), Skoda Fabia S2000, + 7:07,3
8. Bruno Magalhaes/Carlos Magalhaes (P), Peugeot 207 S2000, + 7:12,8
9. Jan Kopecky/Petr Stary (CZ), Skoda Fabia S2000, + 7:24,4
10. Toni Gardemeister/Tomi Tuominen (FIN), Fiat Grande Punto S2000, + 9:13,0