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Wer kauft Ducati? Harley-Davidson zeigt Interesse

Von Rolf Lüthi
Der amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson ist an Ducati interessiert, und der VW-Konzern will den italienischen Motorradhersteller verkaufen. Kommt es zur Hochzeit?

Der Volkswagen-Konzern hat Ducati 2012 gekauft und in die Tochtergesellschaft Audi integriert. Nun braucht VW Geld, um absehbare Forderungen und Bußen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal von Dieselautos abzudecken.

Zu den Verkaufsabsichten von VW ist kein offizielles Statement zu erhalten.

Nun berichtet das Wall Street Journal, dass sich Harley-Davidson für die gut etablierte italienische Marke interessiert und sich für die Verkaufsabwicklung die Dienste von Goldman Sachs gesichert hat, während Audi für die Abwicklung des Verkaufs mit der Investmentbank Evercore zusammenarbeiten soll. Audi soll 2012 um die 850 Millionen Euro für Ducati bezahlt haben, nun wird über einen Verkaufspreis von 1,5 Milliarden spekuliert.

In der Vergangenheit hatte Cruiserhersteller Harley-Davidson mit Sportmotorrädern kein glückliches Händchen. 2008 kaufte Harley einigermaßen überraschend für 70 Mio Euro MV Agusta und verramschte den italienischen Edelhersteller nur zwei Jahre später für einen symbolischen Euro an den ursprünglichen Besitzer Giovanni Castiglioni zurück. Schon 1993 war Harley beim Kleinserienhersteller Buell eingestiegen, um das Tochterunternehmen angesichts der Finanzkrise 2009 in einer Kurzschlusshandlung zuzusperren.

Harley-Davidson ist mit seinem Modellprogramm, bestehend mehrheitlich aus Cruisern und Tourenmaschinen, eigentlich ein Nischenhersteller, baut aber mit zirka 6500 Angestellten mehr als 250.000 Motorräder pro Jahr. Ducati könnte man eher als Vollsortimenter bezeichnen – im Modellprogramm fehlen nur Cruiser –, ist aber um etliches kleiner: Mit rund 1500 Angestellten werden pro Jahr etwa 55.000 Motorräder gebaut. Ebenfalls an einer Übernahme von Ducati soll der indische Eicher-Konzern sein, in dessen Besitz sich die Motorradmarke Royal Enfield befindet.

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