Neue Honda CRF 250 R: Zwei Nockenwellen
Auf der Ranch der Countrysängerin Loretta Lynns findet jedes Jahr ein Motocross-Event für Amateurfahrer statt, das eine Woche dauert. Im Rahmen dieses nationalen amerikanischen Motocross-Festes präsentierte Honda das 2018er Modell der CRF 250 R. Nachdem Honda vergangenes Jahr die 450er neu aufgelegt hat, ist nun die 250er komplett überarbeitet worden.
Augenfällig ist die Abkehr von der charakteristischen Unicam-Ventilsteuerung mit nur einer Nockenwelle, die Honda seit 2004 baute, mit dem Wechsel auf eine konventionellere Anordnung mit zwei obenliegenden Nockenwellen. Bei der Gelegenheit zieht Honda alle Register: Zwischen den Nockenwellen und den vier Titanventilen sind Schlepphebel mit DLC-Beschichtung angeordnet. Die Ventile sind größer und der Ventilwinkel enger als beim Vorgängermodell, was durch eine Vergrößerung der Bohrung möglich wurde. Der Motor ist dadurch noch kurzhubiger ausgelegt. Ventilfedern aus ovalem Draht und ein weiter vergrößerter Versatz des Zylinders zur Kurbelwellenachse sind so etwas wie der letzte Schrei im Serienmotorenbau.
Einen Kickstarter gibt es nicht mehr, der kompakt dimensionierte Anlasser dürfte zusammen mit der Lithiumionen-Batterie kaum schwerer sein. Die Konstruktionsmerkmale des neuen Motors spiegeln das Pflichtenheft der Ingenieure wider: Hondas neue 250er soll Starts und damit Rennen gewinnen. Dazu braucht es mehr Drehzahl und mehr Leistung, vor allem im oberen Drehzahlbereich.
Dazu hält Honda an der doppelt geführten Auspuffanlage fest, neu ist aber, dass die Anlage ab dem Zylinderkopf doppelt geführt ist. Wie schon bei er 450er wurde auch beim MX2-Viertakter das Federbein tiefer platziert, wodurch man einen strömungsgünstigen Fallstromeinlass bauen konnte.
Der Radstand ist kürzer als zuvor, die Showa-Gabel mit konventionellen Federn bestückt und der Tank ist aus Titan gefertigt.
Zum Liefertermin ist noch keine Präzisierung zu erfahren, es könnte aber Spätherbst werden.