Essen Motor Show: Einzigartige Studien und Unikate
Essen Motor Show: einzigartige Studien und Unikate
Manche der Fahrzeuge in Halle 3 des PS-Festivals nehmen die Mobilität von morgen vorweg, andere richten sich als Einzelstücke oder Kleinstserien an wohlhabende Käufer. Für Unterhaltung sorgen außerdem die im positiven Sinn verrückten Fahrzeuge mit Raketenantrieb oder Hubschrauber-Turbine. Eines haben alle gemeinsam: Sie zeigen – oft mit einem Augenzwinkern –, dass auch jenseits des Auto-Mainstreams viel los ist.
Mit dabei ist unter anderem die neueste Kreation von Rinspeed: Der selbstfahrende Oasis soll im dichten Stadtverkehr eine fahrbare Wohlfühlzone bieten. Firmengründer Frank Rinderknecht hat ihn als Gegenentwurf zu tonnenschweren SUVs gedacht, die heute immer mehr Platz beanspruchen. Angetrieben wird das leichte Gefährt aus Stahl und Verbundstoff durch zwei E- Motoren von ZF mit je 40 kW Leistung, die, so Rinspeed, eine Reichweite von 100 Kilometern ermöglichen. Das Auto lässt sich im Stand um die eigene Achse drehen. Besonderer Clou: Hinter der Windschutzscheibe befindet sich ein Kleingarten.
Mit der Studie VISION E zeigt auch Skoda einen Einblick in die Zukunft der individuellen Mobilität. Das Konzeptauto ist das erste vollständige Elektrofahrzeug in der Geschichte des Unternehmens. Das mit viel Liebe zum Detail entworfene SUV-Coupé besitzt nicht nur fünf Türen, sondern erfüllt auch alle Voraussetzungen für autonomes Fahren der Stufe 3. Mit dem VISION E gibt Skoda außerdem einen Ausblick, was das autonome Fahren in Zukunft mit sich bringen wird. Das SUV- Coupé fährt allein im Stau oder auf der Autobahn, kann die Spur halten und Hindernissen ausweichen, eigenständig überholen und sucht sich einen freien Parkplatz, in den es selbst ein- und ausparkt.
Auch Brabus präsentiert anlässlich der 50. Essen Motor Show eine elektrische Studie: den Brabus Ultimate E Concept. Die Studie eines exklusiven Stadtsportwagens mit Elektroantrieb entstand auf Basis des aktuellen smart fortwo coupé. Die Stromversorgung des quer hinter der Hinterachse installierten Elektromotors erfolgt über einen im Fahrzeugboden untergebrachten Lithium- Ionen-Akkupack. Mit einer Kapazität von 22 kWh wird eine Reichweite von maximal 160 Kilometern im NEFZ-Normzyklus erzielt.
Sportwagenfreunde erwartet darüber hinaus der neue CTR 2017 der Manufaktur Ruf. Der Zweisitzer basiert auf einem komplett bei Ruf entworfenen und gefertigten Kohlefaser-Monocoque; sein Typenkürzel CTR erinnert dabei an den legendären Yellow Bird, das erste Ruf-Biturbo-Coupé, das vor 30 Jahren die Welt in Begeisterung versetzte. Das Design des CTR 2017 folgt den Leitlinien, die einst der erste Yellow Bird vorgegeben hat: kompromisslose aerodynamische Effizienz durch die Entwicklung der Form im Windkanal.
Anlässlich ihrer 50. Runde umfasst die Essen Motor Show auch ein Fahrzeug ihres zwischenzeitlichen Namensgebers Jochen Rindt. Dass dieser als Motorsportler zu den absoluten Weltklassefahrern gehörte, bewies er 1967 in der Formel 2, in der er mit dem ausgestellten Brabham BT23 mit Coventry-Climax-Motor startete. Er legte eine unglaubliche Serie auf die Rennstrecken: Bei 15 Starts gewann er neunmal, wurde viermal Zweiter, einmal Sechster und fiel nur einmal aus. Einen Eindruck von der technologischen Entwicklung im Motorsport vermittelt außerdem ein Tesla Model S P100DL aus der elektrischen Rennserie Electric GT.
Neben diesen «ernst gemeinten» Fahrzeugen begeistert Gerd Habermann Racing die Besucher der 50. Essen Motor Show mit vier ausgefallenen Crazy Cars, die es zusammen auf 50.500 PS Leistung bringen. Einen dieser Beschleunigungsrenner taufte Habermann auf den passenden Namen School Jet Bus, der allerdings nicht viel mit einem Nutzfahrzeug gemeinsam hat. Denn Habermanns Bus verfügt über eine Westinghouse-J-34-Turbine und leistet satte 25.000 PS. Verbunden mit einer Schubkraft von 10.000 kg würde die Fahrt zur Schule in diesem Gefährt zum spektakulären Abenteuer. Glücklicherweise präsentiert Habermann das Gefährt nur zu Showzwecken.