Audi und Formel E: Mit dem Simulator auf Sekundenjagd
Daniel Abt im Simulator
Einen ganzen Tag lang sind sowohl Daniel Abt als auch der amtierende Champion Lucas di Grassi zum Simulator-Training bei Audi Sport in Neuburg: In einem Formel-E-Chassis, umgeben von Monitoren mit Rundum-Sicht und ausgestattet mit Kopfhörern und Mikrofon, fahren die Rennfahrer Qualifying und Rennen auf der Strecke in Marrakesch.
«Diese intensiven Trainings sind der Schlüssel zum Erfolg, denn die Simulation ist sehr realitätsnah», sagt Daniel Abt. Anhand von Daten der FIA konstruieren die Experten jeden Kurs am Computer bis in alle Details nach – inklusive Kerbs, eventueller Höhenunterschiede und klimatischer Gegebenheiten. «Wir Fahrer haben dann die Möglichkeit, die Strecke kennenzulernen und verschiedene Linien auszuprobieren, ohne dass dies von der ohnehin knappen Trainingszeit am Renntag abgeht», sagt Abt.
Der Vorbereitungstag im Simulator dauert oft acht Stunden oder mehr und dient nicht nur den Rennfahrern zur Vorbereitung. «Unsere Ingenieure können in dieser Zeit viele wichtige Daten sammeln, das Energiemanagement optimieren, verschiedene Software-Versionen testen und den Ablauf eines Renntages durchspielen», sagt Tristan Summerscale, Formel-E-Projektleiter bei Audi. «Wir gehen vorbereitet auf die Rennstrecke und sind in der Lage, auf neue Situationen flexibler, schneller und entspannter zu reagieren.»
Obwohl eine gewisse Ähnlichkeit mit Simulator-Spielen besteht, winkt Daniel Abt bei einem Vergleich lachend ab. «Das eine ist Spaß, das andere echte Arbeit, die wir alle hoch konzentriert bewältigen müssen – auch wenn sie mitten in die Weihnachtszeit fällt.»
Ein Einsatz, der sich auszahlt: Bis heute sind Abt und di Grassi mit 24 Podiumsergebnissen das erfolgreichste Duo der Formel E. Die Fortsetzung soll folgen – am 13. Januar in Marrakesch.