Suzuki arbeitet an grossvolumigem Einzylinder
Verminderung der Vibrationen mit einem Schwenkpleuel ist prinzipiell nichts Neues. 1993 baute Ducati die Supermono, deren Einzylinder auf den V2-Motoren des Hauses basierte. Der hintere, stehende Zylinder wurde weggelassen, an dessen Stelle war eine domförmige Erhöhung montiert. Darin bewegte sich ein Pleuel, auf den ersten Blick funktionslos. Diese Anordnung diente der Verminderung der Vibrationen.
Grossvolumige, leistungsstarke Einzylindermotoren entwickeln heftige Vibrationen, die durch Ausgleichswellen teilweise eingeschränkt werden können. Die Vibrationen ermüden nicht nur Fahrer und Beifahrer, sondern beanspruchen auch das Material. Viele Teile – Motorgehäuse, Rahmen etc. müssen deshalb entsprechend dimensioniert werden. Wenn umgekehrt ein Motor weniger heftig vibriert, können viele Teile des Motorrads filigraner und damit leichter gebaut werden.
War beim Motor der Ducati Supermono und auch beim Zweizylinder der BMW F 800 GS das Schwenkpleuel hinter dem Zylinder oder der Zylinderbank, ist das Schwenkpleuel bei den Patentzeichnungen von Suzuki vor der Kurbelwelle an der Vorderseite des Motors untergebracht.
Eine so aufwändige Konstruktion, um Vibrationen einzudämmen, macht nur bei einem grossvolumigen Einzylindermotor (ab etwa 500 ccm) Sinn. Wir folgern deshalb, dass die Entwicklungsabteilung von Suzuki an einem grossvolumigen Einzylindermotor arbeitet. Kein Rollermotor, auf den Zeichnungen ist ein Motor mit fast vertikalem Zylinder und Schaltgetriebe zu sehen.
Obwohl andere Einzylinder-Maschinen aus Japan heute Kultstatus geniessen, wissen Kenner, dass der luft/oelgekühlte Einzylinder der Suzuki DR 650 SE, in Deutschland verkauft von 1996 bis 2000, einer der besten Einzylinder aller Zeiten ist. In anderen Ländern, so in Australien, ist die DR 650 SE weiterhin als Neufahrzeug im Suzuki-Verkaufsprogramm.