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KTM 1290 Super Adventure S: Tüfteln am Fahrwerk

Von Rolf Lüthi
Am 2021er Modell der KTM 1290 Super Adventure S stechen die neuen Verschalungteile ins Auge. Aber auch unter den Plastikteilen gibt es wesentliche Änderungen, vor allem am Fahrwerk.

Die Modellpflege am Fahrwerk soll die Gewichtsverteilung und das Handling verbessern. Durch einen 15 mm weiter hinten positionierten Lenkkopf soll die Reise-Enduro der oberen Hubraumklasse flinker einlenken. Die Verkürzung des Chassis wird ausgeglichen durch eine längere Schwinge, die unter harter Beschleunigung ein stabileres Fahrverhalten bewirkt. Insgesamt wurde der Schwerpunkt weiter zentralisiert und die Gewichtsverteilung optimiert.

Tank, Rahmenheck und Plastikteile wurden neu gestaltet, was eine verringerte Sitzhöhe ergibt. Die neue Sitzbank ist zweiteililg und kann um 20 mm verstellt werden. Ebenso einstellbar sind der Lenker und das Windschild, welches im Windkanal entwickelt wurde und in einem Bereich von 55 mm variiert werden kann.

Der Fahrer wird von einer neuen Generation von Assistenzsystemen mit den Fahrmodi Rain, Street, Sport, Offroad und (optional Rally unterstützt. Die Traktionskontrolle greift nun sanfter ein als zuvor. Zudem verfügt die schräglagenabhängig regelnde Traktionskontrolle nun über zwei Regelkreise, einen für den Schlupf und einen für den Driftwinkel, die voneinander unabhängig mit separaten Strategien regeln.

Neu ist der adaptive Tempomat, auch Abstands-Tempomat genannt, der den Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern vor dem Motorrad über Radarsensoren automatisch anpasst. Über den neu gestalteten Kombischalter kann die Regelung in fünf Stufen eingestellt werden.

Das neue 7-Zoll-TFT-Display verfügt über nahtlose Smartphone-Konnektivität. Dank des nun größeren TFT-Displays kann die Menüführung einfacher gesteuert und verschiedene Informationsgrafiken können besser dargestellt werden, um die vielen Funktionen des Motorrads einfach zu steuern.

Das TFT-Display befindet sich über einem neu gestalteten Staufach mit USB-Ladebuchse. Zur Bedienung des neuen Displays verfügt die KTM 1290 Super Adventure S über neue Schalter an beiden Lenkerarmaturen, welche eine neue und nahtlosere Benutzerführung ermöglichen. Eine Reihe von neuen Schnellauswahl- und Favoriten-Tasten erlauben es dem Fahrer, Einstellungen während der Fahrt zu verändern, ohne dass die Konzentration auf den Verkehr über Gebühr beeinträchtigt ist.

Der überarbeitete V2-Motor erfüllt Euro 5 und ist dank einem dünnwandigeren Motorgehäuse und einem neuen Ölkreislauf 1,6 kg leichter. Neue Kolben und ein neuer Kühlkreislauf sind Bestandteil dieser Überarbeitung. Zwei neue Kühler sorgen zusammen mit dem neu gestalteten Bodywork dafür, dass heiße Luft von den Beinen des Fahrers weggeleitet wird.

Serviceintervalle von 15.000 km und ein niedriger Verbrauch runden das überarbeitete Motorpaket ab. 160 PS und 138 Nm dürften auch für zeitlich knappe Reisepläne ausreichen. Die neue Generation des semiaktiven WP-Fahrwerks ist mit neuen Dämpferventilen ausgestattet. Deren Dämpfung wird anhand der Daten des Gyrosensors während der Fahrt laufend angepasst.

Dann ist da noch eine Fülle von Optionen und Spezialteilen, mit denen man seine KTM 1290 Super Adventure S technisch aufwerten oder optisch verschönern kann. So etwa das Suspension Pro-Paket, welches individuelle Dämpfung für Gabel und Federbein, automatische Vorspannungseinstellung sowie einen abschaltbaren Anti-Dive-Modus bietet. Es gibt (unter anderem) den Quickshifter, der dank dem von Pankl überarbeiteten Getriebe noch besser schalten soll, eine Motorschleppmoment-Regelung, eine Berganfahrhilfe namens Hill Hold Control und ein adaptives Bremslicht. Viele dieser Optionen können in Paketen geordert werden.

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