MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Yamaha Ténéré 700 und 700 Rally: Kein Zurücklehnen

Von Rolf Lüthi
Yamaha gedenkt nicht, sich ob dem Erfolg der 700er Ténéré-Modelle zufrieden zurückzulehnen. Auf 2025 gibts Neuerungen am Basismodell und der Rally-Version.

Das neue, sanft überarbeitete Design fällt sofort auf, wichtiger sind nicht gleich offensichtliche Änderungen wie ein neuer Tank, der den Benzinvorrat tiefer und weiter vorne platziert, und eine neue, weiterhin vierteilige LED-Scheinwerfereinheit. Beim Sattel wechselt Yamaha von zweiteiliger Bauweise zu einem einzigen, durchgehenden Bauteil. Speichenräder der Dimensionen 21/18 Zoll sind die Grundvoraussetzung für Offroad-Tauglichekeit unter schwierigen Bedingungen.

An der USD-Gabel ist wie bisher die Zug- und Druckstufendämpfung einstellbar und neu auch über einen Bereich von 15 mm die Vorspannung. Am Heck sind neue Umlenkhebel und ein angepasstes Federbein verbaut, ebenfalls in Dämpfung und Vorspannung einstellbar. Das Dämpferrohr ist neu aus Aluminium gefertigt, was die Hitze besser abstrahlt. Die neuen Umlenkhebel ergeben mehr Hub am Federbein, aber einen mit dem Vormodell identischen Federweg von 200 mm am Rad. Dazu gibt es neu eine tiefergelegte Version mit Federwegen von 180 mm, wodurch die Sitzhöhe von 875 auf 860 mm reduziert.

Der Zweizylinder mit 690 ccm erfüllt Euro 5+ und leistet weiterhin 73 PS bei 9000/min und 68 Nm bei 6500/min, weiterhin ist auch eine Drosselung auf 35 kW erhältlich. Yamaha verspricht durch kürzere Ansaugschnorchel mehr Drehmoment bei niedriger Drehzahl. Neu ist dazu eine elektronische Drosselklappensteuerung verbaut, welche die Implementierung von zwei Motormappings ermöglicht, im Falle der Ténéré genannt Sport und Explorer, letzterer mit sanfterer Leistungsentfaltung.

Dann gibt’s auch eine Traktionskontrolle und ein ABS, beide per Knopfdruck abschaltbar. Das ABS regelt wahlweise (strassenlegal) an beiden Rädern oder nur am Vorderrad. Damit erweitert Yamaha zwar die elektronischen Fahrhilfen, unterlässt es aber, potentielle Kunden mit überflüssiger Elektronik abzuschrecken.

Getüftelt wurde an Getriebe und Kupplung. Der Betätigungshebel der Kupplung am Motorgehäuse ist um 35 Grad versetzt, um störenden Beinkontakt mit diesem Bauteil zu vermeiden. Das Getriebe ist für bessere Schaltbarkeit überarbeitet. Die Gangräder 1, 2 und 3 sind mit sechs statt fünf Muffen gebaut, an den Gangrädern 4 bis 6 ist der Eingriffswinkel an den Muffen verändert.

Im Cockpit ist ein neues TFT-Farbdisplay mit 6,3 Zoll Diagonale hochkant verbaut. Es bietet unter anderem zwei Anzeigemodi, Smartphone-Koppelung und Navigation. Des weiteren sind die Befestigungspunkte der Gepäcksysteme verstärkt, der Seitenständerschalter versetzt und die breiteren Fussrasten der Version World Rally nun auch am Standard-Modell verbaut. Als Farbvarianten stehen Blau und Dunkelgrau zur Wahl.

Für vermehrten Offroad-Einsatz gibt es die Yamaha Ténéré 700 Rally, deren KYB-Fahrwerk vorne und hinten 230 mm Federweg bietet. Durch 255 mm Bodenfreiheit und einen dicker gepolterten Sattel steigt die Sitzhöhe auf 910 mm. Der Motor ist geschützt durch einen 4mm dicken Aluschutz. Titan-Fussrasten sparen 228 Gramm ein. Das TFT-Display bietet zusätzlich den Anzeigemodus Raid, inspiriert vom Digital-Radbook der Rallyemaschinen. Die Rally-Variante ist ausschliesslich in blauer, von den früheren Rallyemaschinen inspirierter Lackierung erhältlich, jedoch auch leistungsreduziert auf 35 kW. Die Preise stehen noch nicht fest.

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