Rücktritt: ADAC-Präsident Meyer zieht Konsequenzen
ADAC-Präsident Peter Meyer
Peter Meyer zieht nun doch die Konsequenzen: Am Montag trat der ADAC-Präsident mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Eine Rolle rückwärts also, nachdem er zuvor noch mehrmals einen Rücktritt ausgeschlossen hatte. Gleichzeitig hatte der 64-Jährige aber auch eine Zäsur und einen Neuaufbau beim größten deutschen Verein gefordert. Sein Rücktritt macht nun also den Weg frei für einen Neuanfang, ist zugleich aber auch eine persönliche Konsequenz, nachdem Meyer in den vergangenen Wochen harsche Kritik einstecken musste.
«Für Fehler und Manipulationen von hauptamtlichen Führungskräften, denen gemäß ADAC Satzung die Besorgung der laufenden Geschäfte obliegt, möchte ich nicht länger alleine verantwortlich gemacht werden», erläuterte er in der Mitteilung. Meyer war seit 2001 an der Spitze des Automobil-Clubs, der seit der Manipulation bei der Wahl zum Gelben Engel aus den Negativ-Schlagzeilen nicht mehr herauskommt.
Wie der Spiegel berichtet, kommt diese Entscheidung aber nicht völlig überraschend. So soll seit einigen Tagen in der Führungsspitze des ADAC ein Suspendierungsverfahren gegen den Präsidenten diskutiert worden sein. Meyer kam der möglichen Entscheidung gegen ihn also wohl nur zuvor. Ein kommissarischer Nachfolger steht angeblich auch bereits fest.
Den Stein ins Rollen hatte die vom ehemaligen Kommunikationschef Michael Ramstetter frisierte Wahl zum beliebtesten Auto gebracht. Anfangs hieß es, dass die Teilnehmerzahl nach oben «korrigiert» wurde. Inzwischen gilt es fast als sicher, dass auch beim Ranking manipuliert wurde. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte wurde mit der Prüfung der Wahlen der vergangenen Jahre betraut.
Der Bericht wurde dem ADAC bereits vorgelegt. Wann das Ergebnis veröffentlicht wird, steht indes noch nicht fest. «Das entscheidet sich alles heute im Laufe des Tages», sagte ein ADAC-Sprecher. Eins steht aber bereits fest: Sollte tatsächlich auch beim Ranking manipuliert worden sein, geben die großen Autobauer die Preise kollektiv zurück. Ein weiterer immenser Imageschaden für Europas größten Autoclub mit fast 19 Millionen Mitgliedern.
Neben dem Gelben Engel waren in den vergangenen Wochen weitere Fehltritte des ADAC ans Licht gekommen, darunter die Zweckentfremdung von Rettungshubschraubern. Noch Ende letzter Woche hatte der ADAC zur Neuaufstellung einen 10-Punkte-Plan bekanntgegeben.