Tourenwagen-WM: Lada zeigt den neuen Vesta
Der neue Lada Vesta
Sowohl der Vesta WTCC als auch die Straßenversion stehen in der Geschichte der Marke Lada für einen Meilenstein. Die Straßenversion des Vesta ist ein neues Auto aus dem B-Segment, das ab September 2015 - und somit nur wenige Monate nach dem Debüt der Rennversion in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft - in Produktion geht. «Sie führen eine neue Designsprache ein. Durch diese wird die Marke neu definiert», erklärt AvtoVAZ-Chefdesigner Steve Mattin.
Der Vesta wird 2015 den Lada Granta TC1 ablösen. Mit dem aktuellen Modell sind Rob Huff, James Thompson und Mikhail Kozlovskiy in diesem Jahr am Start. Die Wechselbeziehung beim Designprozess beider Autos, der Straßen- und der Rennversion für die WTCC, ist ein gutes Beispiel für übergreifende Befruchtung. «Es war ein lebhafter Prozess», sagte Mattin, «denn dank CAD-Modellen wurde alles in digitaler Form umgesetzt. So konnten Veränderungen schnell vorgenommen werden. Es war eine fantastische Gelegenheit, denn bei einem großen Automobilhersteller ist es nicht unbedingt üblich, dass die Designabteilung, die sich mit einem neuen Modell für die Straße beschäftigt, auch bei der Rennversion Hand anlegt.»
«Die Rennversion wird üblicherweise von anderen Abteilungen oder externen Partnern betreut. Bei uns arbeiten diese beiden Abteilungen Hand in Hand. Vielleicht liegt es daran, dass Lada nicht so groß ist. Das Timing hat sicherlich auch geholfen. Für einen Designer wie mich war es eine äußerst inspirierende Erfahrung. Man spürt regelrecht das Adrenalin, das bei einem Projekt für die Rennstrecke zwangsläufig eine Rolle spielt», so der AvtoVAZ-Chefdesigner.
Mattin war bereits bei Mercedes und Volvo beschäftigt, hatte dort aber mit Rennautos nichts zu tun. Umso aufregender war für ihn die Herausforderung bei Lada. «Die durch das WTCC Reglement vorgegebenen Einschränkungen mussten wir bei diesem Projekt von Beginn an berücksichtigen. So gab es mit Lada Sport einen ständigen Datenaustausch. Sie gaben uns viele hilfreiche Informationen, die sie im Zusammenhang mit dem Granta gesammelt hatten. Im Gegenzug wandten wir uns bei einer Reihe von Themen, wie etwa Form und Oberfläche einzelner Teile, an Lada Sport. Das galt ganz besonders für die Frontpartie», erklärt Mattin.
«Das Ergebnis ist, dass der Vesta ganz andere Proportionen aufweist als der Granta. Sie passen viel besser auf eine Rennstrecke. Der Granta war zu schmal und hatte einen zu kurzen Radstand. Unterm Strich haben wir beim Vesta einen hervorragenden Kompromiss zwischen allen Rahmenbedingungen gefunden: Reglement für die Rennstrecke, Design, Umsetzbarkeit und so weiter.»
«Das Auto, wie es auf dem Moskauer Automobilsalon zu sehen ist, kommt der endgültigen Version schon sehr nahe", sagt Mattin und fügt hinzu: «Jetzt beginnen wir mit der Umsetzungsphase. Diese beinhaltet Windkanaltests, Entwicklungs- und Testarbeit. Das wird ein weiterer aufregender Prozess. Bis zum Beginn der Saison 2015 sind es nur noch sechs Monate hin, doch wir sind ausgesprochen zuversichtlich.»
Abschließend hält Mattin fest: «Wir haben den Vesta WTCC exakt an dem Tag fertiggestellt, an dem Rob Huff in Argentinien den ersten Podestplatz für Lada in der WTCC einfuhr. Das mag Zufall sein, aber wir sehen es als ein gutes Zeichen.»