Deutschland soll die führende Langbahn-Nation bleiben
Die Langbahn in Mühldorf ist ein Garant für gute Rennen
Um den Grand Prix für Veranstalter interessanter zu machen, wurden die Kosten vom Motorrad-Weltverband FIM für 2014 gesenkt, das Fahrerfeld wird von 20 auf 15 Piloten eingedampft. Zuletzt waren Forssa/FIN, Forus/N, Rzeszow/PL und Vechta/D aus dem GP-Geschäft ausgestiegen. Kommende Saison sind dafür altehrwürde Langbahn-Clubs wie Herxheim, Mühldorf und Eenrum/NL wieder dabei.
Seit Jahren steht die Langbahn-WM in der Kritik: zu hohe Kosten, keine Vermarktung, kein Fernsehen, kein gescheites Konzept von der FIM. Ohne Clubs wie Mühldorf, Herxheim und Eenrum wäre der Grand Prix zu einer französischen Angelegenheit (Morizes, Marmande) verkommen – oder gestorben.
«Mühldorf hat sich bereits in den Vorjahren um die Austragung der Team-WM beworben, aber immer wieder eine Absage erhalten, so auch für 2014», erzählte Clubvorstand Josef Frohnwieser SPEEDWEEK.com. «Nach dem guten Ergebnis des Challenge und auf Anfrage der CCP, die wohl einen GP-Veranstalter brauchte, haben wir uns entschlossen, wieder in den GP-Zirkus einzusteigen. Voraussetzung war, dass das System mit 20 Fahrern zurückgeschraubt wird und die Kosten gesenkt werden. Beides hat die FIM gemacht. Vielleicht ist das auch ein kleines Signal, dass man bereit ist, in Zukunft im Vorfeld mit den betroffenen Veranstaltern zu verhandeln.»
Dreimal höhere Kosten
«Natürlich steht auch der Gedanke im Raum, dass Deutschland noch immer die führende Langbahn-Nation ist und auch bleiben soll», so Frohnwieser. «Deshalb sollen die hochkarätigen Prädikatsveranstaltungen nicht nur den Franzosen oder Niederländern überlassen werden.»
Gegenüber dem Vorjahr entstehen für einen deutschen GP-Veranstalter 2014 zirka 10.000 Euro weniger Kosten. «Je nach Fahrerzusammenstellung kostet ein GP aber mindestens das Zwei- bis Dreifache wie ein internationales Rennen», ist sich Frohnwieser bewusst. «Ob die Zuschauerzahl durch einen GP gesteigert werden kann, hängt bei Freiluftveranstaltungen ja immer von mehreren Faktoren ab. Die Hoffnung besteht, eine Planung ist reine Spekulation. Bestimmt benötigen wir mindestens 3500 Besucher, um kostendeckend arbeiten zu können.»