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Smolinski-Fehler: GP-Sieg von Erik Riss war Formsache

Von Susi Weber
Erik Riss (47) hatte in Mühldorf auch das nötige Glück

Erik Riss (47) hatte in Mühldorf auch das nötige Glück

Ex-Weltmeister Erik Riss hat ein grandioses Wochenende hinter sich: Den Auftakt der Langbahn-Weltmeisterschaft in Mühldorf gewann der Schwabe, im ersten Finale der Speedway-U21-WM wurde er Vierter.

Start, Ziel, Sieg – ganz so einfach wie noch vor sechs Wochen in Herxheim hatte es Erik Riss beim Langbahn-WM-Auftakt 2016 in Mühldorf nicht. An jener Stätte, an welcher der Bad Wurzacher vor knapp zwei Jahren mit dem Langbahn-WM-Titel seinen bislang größten Erfolg perfekt machte, hatte er zumindest auch ein bisschen das Glück auf seiner Seite. Im ersten Vorlauf profitierte er vom Ausfall des bis eine halbe Runde vor Schluss führenden Theo Pijper (Niederlande). Jannik de Jong, gegen den Riss im vierten Vorlauf unterlag, und der bis zu diesem Zeitpunkt mit maximaler Punkteausbeute wie der sichere Sieger aussah, stürzte im fünften Vorlauf – und fand sich punktetechnisch vor den Halbfinalläufen plötzlich hinter Riss wieder.

Nichtsdestotrotz: Riss taute nach U21-WM-bedingtem spätem Eintreffen in Mühldorf, und dem damit verbundenen Verzicht auf das Training, immer mehr auf. Die Vorläufe schloss er als Zweitbester hinter Wildcard-Pilot Martin Smolinski ab. Im Semifinale ließ er schließlich auch Jannick de Jong keine Chance, siegte souverän und durfte als Zweiter die Startbahn fürs Finale wählen. «Als Smolinski die Außenbahn nahm, wusste ich, das ist reine Formsache», sagte Riss später. Er entschied sich für die Innenbahn, schoss wie ein Blitz aus den Bändern und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Während Riss am Sonntag auf dem Podest strahlte, haderte er mit dem am Vortag erzielten Ergebnis in Großbritannien. Als einziger Deutscher qualifizierte er sich für die U21-Weltmeisterschaft auf der gegenüber dem 1000-Meter-Oval deutlich kürzeren Speedwaybahn – und schaffte gar den Einzug ins Finale der besten vier.

Dass er im Gesamtklassement dennoch «nur» auf Platz 6 rangiert, liegt am besonderen Modus: Die acht Punktbesten ziehen in die beiden Halbfinales ein, in denen sich jeweils die zwei Laufbesten für das Finale qualifizieren und dort die Plätze 1 bis 4 unter sich ausmachen – unabhängig der bis dato errungenen Punkte, die für die WM zählen.

«Ich hatte im Endlauf einen schlechten Start und war entsprechend gleich hinten», erklärte Riss. Der Fehler wurmte: «Ich wollte eigentlich aufs Podest.» Auch in den Vorläufen lief nicht alles nach Plan: «Schon im ersten Lauf wurde ich vom späteren Sieger Pieszczek in die Bande gedrückt, stürzte und musste mit einem Motorrad, mit dem ich nicht mehr richtig einlenken konnte, in den Re-run.»

Im dritten Vorlauf kam es – nach Platz 2 im zweiten Vorlauf – noch schlimmer: «Ich lag an zweiter Stelle, als der vor mir fahrende Pilot einen Schlenker machte und ich umlegen musste.» Riss wurde vom Schiedsrichter als Abbruchverursacher ausgemacht. Neben der für ihn nicht nachvollziehbaren Disqualifikation wurde er zusätzlich mit erneut lädiertem Material bestraft: «Die ersten Läufe haben mich etwas aus dem Konzept gebracht. Ich kehrte allerdings auch wieder zurück.»

Mit einem zweiten und einem ersten Platz gelang ihm als Gesamtsiebter der Einzug in die Semifinalrunde – und dort mit Rang 2 die Fahrkarte ins Finale. Trotz roter Laterne im Endlauf zeigt sich Riss für die beiden weiteren WM-Läufe zuversichtlich: «Ich habe mit dem Finaleinzug auf alle Fälle Selbstvertrauen gewonnen.»

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