Der Michelin GT3 Le Mans Cup nimmt weiter Formen an
Bis 2015 noch als Klasse in der ELMS, bekommen die GT3-Autos nun eine eigene Rennserie mit Le-Mans-Label
Beim Saisonfinale 2015 der European Le Mans Series im portugiesischen Estoril liess der ACO die Katze aus dem Sack: Im kommenden Jahr wird eine eigene Rennserie für GT3-Autos ins Leben gerufen – der Michelin GT3 Le Mans Cup. Die neue Rennserie soll dann insgesamt aus sechs Läufen bestehen, wobei fünf davon im Rahmen der ELMS stattfinden. Jetzt wurden weitere Details zur neuen Serie bekannt gegeben: So wird (wie es der Name schon vermuten lässt) der französische Reifenhersteller Michelin Einheitslieferant der Pneus sein. Übrigens: Aktuell fahren sehr viele GT3-Meisterschaften rund um den Globus auf Pirelli-Reifen.
Da es für die Fahrzeuge der GT3-Klasse kein wirkliches technisches Reglement gibt, werden die teilnehmenden Boliden über eine Balance of Performance auf ein ähnliches Leistungsniveau gebracht. Hierbei nimmt man beim Michelin GT3 Le Mans Cup die BoP des Weltverbandes FIA als Basis.
Das Wochenendformat sieht nach derzeitiger Planung Streckenzeit an zwei Tagen vor. Für die fünf Läufe, die im Rahmen der ELMS geplant sind, sollen freitags zwei freie Trainings stattfinden. Samstags folgt dann eine 15-minütige Qualifikation sowie im Anschluss direkt eine 'Superpole' von zehn Minuten, die dann die finale Startaufstellung bringt. Diese fünf Rennen werden ebenfalls samstags stattfinden und über zwei Stunden gehen. Die grosse Ausnahme ist das Rennen, das im Rahmenprogramm der 24 Stunden von Le Mans stattfinden wird. Dieses geht lediglich über eine Stunde. Wie dafür die Trainings bzw. die Qualifikation aussehen sollen, wird erst final feststehen, wenn der komplette Zeitplan für die Le-Mans-Woche fixiert ist. Klar ist jedoch schon, dass bei diesem besonderen Rennen auch LMP3-Fahrzeuge starten können, die jedoch bestimmte Kriterien erfüllen müssen – wie zum Beispiel für die komplette Saison in der ELMS eingeschrieben zu sein.
Team, die am Michelin GT3 Le Mans Cup teilnehmen, dürfen lediglich zwei Fahrzeuge für die Saison nennen. Und auch bei der Zusammenstellung der beiden Piloten gibt es Beschränkungen. So muss mindestens ein Pilot als 'Bronze' eingestuft sein. Und auch der zweite Fahrer darf entweder Bronze-, Silber- oder Goldstatus haben. Das bedeutet im Umkehrschluss auch: Platin-Fahrer können in der Serie nicht starten.
Vor der Saison wird auch ein offizieller Test organisiert. Dieser findet am 19. und 20. März auf der Strecke Paul Ricard in Le Castellet (Südfrankreich) statt. Interessierte Teams können sich in der Zeit vom 11. Januar bis zum 14. März für die Serie einschreiben. Und zu Gewinnen gibt es auch etwas: Insgesamt werden mehr als 300.000 Euro an Preisgeld vergeben. Dieser Betrag beinhaltet 100.000 Euro für den Meister, 10.000 Euro für einen Rennsieg und 40.000 Euro für das Auto, das über die Saison die wenigsten Strafen bekommt. Doch all das ist eigentlich Nichts gegen das grösste Schmankerl der neuen Serie. Denn der Meister wird als Lohn eine Einladung für die 24 Stunden von Le Mans 2017 erhalten. Diese ist dann in der GTE-Am-Kategorie gültig.
So sieht nach derzeitigem Planungsstand der Kalender 2016 aus:
13.-14. Mai - Imola
15.-18. Juni - Le Mans
15.-16. Juli – Red Bull Ring
26.-27. August – Paul Ricard
23.-24. September - Spa-Francorchamps
21.-22. Oktober - Estoril