Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Dominique Aegerter: Strafe kostet Sieg und Titel

Von Helmut Ohner
Wie gefordert, um den Weltcup-Titel doch noch für sich zu entscheiden, siegte Domi Aegerter beim MotoE-Finale in Misano. Nach einer Kollision mit Jordi Torres, wurde der Schweizer aber mit einer Strafe belegt.

Mit seinem gestrigen ersten Saisonsieg auf dem World Circuit Marco Simoncelli sicherte sich Jordi Torres die beste Ausgangsposition, seinen Titel im MotoE-Weltcup erfolgreich zu verteidigen. Ihm reicht es, wenn er vor seinem schärfsten Rivalen Dominique Aegerter über die Ziellinie fährt. Nur wenn der Schweizer gewinnt und der Spanier bestenfalls Dritter wird, kann ihm der Eidgenosse den Titel noch entreißen.

Alessandro Zaccone, bis zum ersten Rennen in Misano Führender im Weltcup, verspielte am Vortag seine Chancen. Nach einem Sturz knapp nach dem Start wurde er von Hikari Okubo überrollt und musste die Nacht im Spital, wo keine schlimmen Verletzungen diagnostiziert wurden, verbringen. Der Italiener, darf nächstes Jahr für Gresini die Moto2-Weltmeisterschaft bestreiten, kann demzufolge nicht am Finale teilnehmen.

Der dritte im Bunde, der sich noch leise Hoffnungen auf den Titel machen darf, ist Eric Granado. Der zweimalige Saisonsieger reduzierte seine Chancen allerdings durch eigene Schuld selbst auf ein Minimum. Sein finaler Angriff auf Aegerter in der Zielkurve endete im Kiesbett. Sollte der erfahrener Brasilianer das heutige Rennen gewinnen, dürfte sich Torres nur einen Punkt holen und Aegerter maximal Siebenter werden.

Acht Runden auf dem 4,2 Kilometer langen und mit zehn Rechts- und sieben Linkskurven gespickten Kurs warteten auf die 15 Fahrer und der einzigen Fahrerin. Zaccone fehlte wie erwartet, obwohl er wieder aus dem Spital entlassen wurde und ins Fahrerlager zurückkehren konnte. Sogar der dreifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo begab sich unter die Startaufstellung und wartete gespannt auf das letzte Saisonrennen der «Flüstertüten».

Spannender hätte ein Finale nicht verlaufen können. Vor allem in den letzten beiden Runden lieferten sich Torres und Aegerter einen dramatischen Zweikampf, der im letzten Umlauf in Kurve 14 zugunsten des Schweizer entschieden wurde. Beim Versuch den Spanier zu überholen berührten sich die Streithähne und Torres purzelte aus dem Sattel seines Motorrades, während Aegerter den Sieg nach Hause brachte und sich damit den Titel sichern konnte.

Wie zu erwarten, wurde von den FIM MotoGP Stewards nach genauer Prüfung des umstrittenen Zwischenfalls eine Strafe ausgesprochen. Aegerter wurde nachträglich mit einer «Drive-Through-Strafe» belegt. Weil er sie natürlich nicht mehr antreten konnte, wurden zu seiner Zielzeit 38 Sekunden addiert, die den Eidgenossen an die zwölfte Stelle zurückwarf und Torres doch noch zum Weltcup-Sieger machte.

Auch für Lukas Tulovic gab es beim letzten Rennen der Saison kein Erfolgserlebnis. Der Deutsche stürzte beim Kampf um Platz 7. Er konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, mehr als der 15. und letzte Platz war für ihn allerdings nicht mehr möglich.

Ergebnis Rennen, Misano, 19. September
1. Matteo Ferrari (I), 8 Runden in 12:11,858 min. 2. Mattia Casadei (I), 0,348 sec zur. 3. Miquel Pons (E), +1,038 sec. 4. Kevin Zannoni (I). 5. Eric Granado (BRA). 6. Hikari Okubo (JAP). 7. Fermin Aldeguer (E). 8. Xavi Cardelus (AND). 9. Andrea Mantovani (I). 10. Corentin Perolari (F). 11. Maria Herrera (E). 12. Dominique Aegerter (CH). 13. Jordi Torres (E). 14. Jasper Iwema (NL). 15. Lukas Tulovic (D).

MotoE-Endstand (nach 7 Rennen)
1. Torres, 100 Punkte. 2. Aegerter, 93. 3. Ferrari, 86. 4. Granado, 84. 5. Alessandro Zaccone (I), 80. 6. Casadei, 79. 7. Pons, 73. 8. Tulovic, 62. 9. Aldeguer, 51. 10. Hernandez, 47. 11. Okubo, 45. 12. Zannoni, 44. 13. Perolari, 31. 14. Mantovani, 29. 15. Herrera, 27. 16. Cardelus, 21. 17. Iwema, 13. 18. Andre Pires (P), 12. 19. Stefano Valtulini (I), 1.

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