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Elektromotorrad: Ist das noch eine richtige Ducati?

Von Ivo Schützbach
Seit 2023 wird in der MotoE mit Einheitsmaschinen von Ducati gefahren. SPEEDWEEK.com sprach mit Sportdirektor Mauro Grassilli, wie die V21L die Marke aus Bologna verändert hat.

Losgelöst von Ideologie und politischem Kalkül sind sich viele Ingenieure einig, dass Fahrzeuge mit Elektroantrieben in der Mobilität der Zukunft eine gewisse Rolle spielen werden. Es gibt kaum noch einen Hersteller, der nicht zumindest mit einem Auge auf diesen Mark schielt.

Seit 2023 hat die MotoE den Status einer Weltmeisterschaft und Ducati liefert die Einheitsmaschinen V21L. Der Code-Name steht für ein im Jahr 2021 bei Ducati entwickeltes «Vehicle», das L ist ein fortlaufender Kennbuchstabe, wie ihn jedes Projekt in Borgo Panigale erhält.

Die technischen Kennzahlen der V21L:

• Maximale Leistung 110 kW (rund 150 PS)
• Maximales Drehmoment 140 Nm
• 275 km/h Topspeed
• 225 kg Gesamtgewicht (Gewichtsverteilung: 54% auf der Front, 46% auf dem Heck), 110 kg entfallen auf die Batterie
• 18 kWh Batteriekapazität, in 45 Minuten zu 80 Prozent geladen

Für Ducati ist das Projekt eine Gratwanderung: Einerseits sind technische Entwicklungen für jedes Werk wichtig, um zukunftsfähig zu sein. Andererseits gilt es das Markenimage zu wahren.

«Für uns war das ein großer Schritt vorwärts, als wir mit der MotoE begannen», schilderte Sportdirektor Mauro Grassilli, der ursprünglich aus dem Marketing kommt und sich heute noch als Mann dieser Sparte sieht. «Alle wichtigen Partner von Ducati Corse wie Lenovo waren sehr enthusiastisch.»

Fest steht aber auch, dass kaum ein Fan die V21L als richtige Ducati betrachtet, das weiß auch Grassilli. Der Italiener traut sich keine Vorhersage zu, in welche technische Richtung sich Ducati in der nächsten Dekade entwickeln wird. «Zehn Jahre sind eine lange Zeit», betonte er gegenüber SPEEDWEEK.com. «Was die Technik und das Marketing betrifft, glaube ich, dass wir momentan das Richtige für Ducati tun. Und für die Ducatisti. Ducatisti sind natürlich stolz darauf, Ducatisti zu sein. MotoE sehen viele nicht 100-prozentig als Ducati. Aber wir reden mit den Ducatisti und versuchen, MotoE ebenfalls in der Familie willkommen zu heißen. Innerhalb Ducati ist das Gefühl gut, was MotoE betrifft.»

Ducati hat in den vergangenen Jahren viel unternommen, um das Geschäftsfeld zu erweitern und massiv in die Entwicklung von Offroad-Modellen investiert. Werden zukünftig auch Elektrofahrzeuge zum positiven Geschäftsergebnis beitragen? «Wahrscheinlich», überlegte Grassilli. «Aber ganz ehrlich: Ich kann das im Moment nicht beantworten. Kommerzielle Strategien sind nicht mein Aufgabenfeld.»

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